Lieber Leser,
der EUR/USD-Kurs brach am Mittwoch wieder ein, nachdem er in den Tagen zuvor bereits an der 1,09 US-Dollar je Euro Marke gekratzt hat. Ist damit die Bodenbildung gefährdet? Aus der markttechnischen Perspektive zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht. Zumindest aber der Ausbruch aus der inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation könnte als Fehlausbruch enden. Was ist der Grund für den Einbruch?
US-Dollar Index erreicht Unterstützung
Wir haben bereits zuletzt darauf hingewiesen, dass der US-Dollar Index nun eine wichtige Unterstützungszone erreicht hat. Er ist zuvor stark gefallen und im Bereich bei 98,60 Punkte dürfte der Kurs zu seiner ersten Erholung ansetzen, was er dann auch tat. Auch mit der Unterstützung eines führenden FED-Mitgliedes Stanley Fischer. Dieser erwartet mindestens zwei weitere Zinsschritte in diesem Jahr, wie er in einer Rede am Dienstag bekannt gab. Das ist der erste Faktor, warum der Euro bereits am Dienstagnachmittag zur Schwäche neigte. Der zweite Faktor, der diese Schwäche dann letztendlich in der Dynamik verstärkte, war ein durch Reuters veröffentlichter Bericht.
EZB-Leak manipuliert den Markt
Demnach haben sich einige EZB-Informanten anonym zum aktuellen EUR/USD-Kurs geäußert. Sie gaben darin zu verstehen, dass Marktteilnehmer womöglich die letzte Pressekonferenz bezüglich weiterer Maßnahmen mit Mario Draghi falsch aufgenommen hätten. Wirklich? Es ist unwahrscheinlich, dass ein äußert effizienter Markt wie der Währungsmarkt etwas falsch aufnimmt, zumal für die vorübergehende Aufwertung des Euro auch andere Faktoren sprechen. Er kann höchstens in seiner bereits bestehenden Denkrichtung manipuliert werden und mit dem Bericht hat man das jetzt offenkundig getan. Nicht mehr und nicht weniger.