Lieber Leser,
eines muss man Solarworld wirklich lassen: Das Unternehmen gibt sich extrem zäh und sehr kämpferisch. Hieß es Mitte März noch, dass das seit Jahren defizitäre Solar-Unternehmen angeblich mal wieder kurz vor der Pleite stehen würde, stellt sich die Sache jetzt ein paar Tage später schon wieder ganz anders dar.
Ein hartes, vom Konzernchef Frank Asbeck auferlegtes Sparprogramm soll nun bis 2019 die ersehnte Wende bringen und den Solarstromtechnologiekonzern endlich aus der Verlustzone holen. 400 Stellen sollen dafür wegrationalisiert werden. Davon 300 allein in Deutschland. Zusammen mit diversen Einzelmaßnahmen sollen die Gesamtkosten so um mindestens 20 Prozent gesenkt werden.
Ob diese Maßnahmen im weltweiten Konkurrenzkampf reichen, um mit den ganz großen der Branche, JinkoSolar und Trina Solar, dauerhaft mithalten zu können, wird sich voraussichtlich schon vor 2019 zeigen. Denn eins ist klar: Solarworld steht nicht erst seit heute mit dem Rücken zur Wand. Entsprechend heiß ist die Aktie.
Solarworld springt im März wild umher, hat jedoch wundersamer Weise keine neuen Allzeittiefs mehr erreicht. Das Tief aus dem Dezember 2016 mit 2,15 EUR hat weiter Bestand. Und auch eine äußerst wichtige Unterstützungszone zwischen ca. 2,91 und 3,25 EUR kann auch mit dem kurzen „Durchschlag“ am 21. März als verteidigt angesehen werden. Die Aktie zeigt sich also relativ stabil.
Doch erst wenn der Bereich um 6,50 bis 7 EUR – dort verlaufen das obere Ende der roten Widerstandszone sowie der Abwärtstrend – überwunden werden kann, könnte Solarworld aus dem Gröbste raus sein und die 10 EUR aufbrechen. Dazu brauchen Anleger aber einen langen Atem und das nötige Spielgeld – und zudem natürlich die feste Hoffnung auf eine Trendwende bei Solarworld.