Liebe Leser,
Der niedrige Ölpreis hat Lukoil in den ersten 9 Monaten zu schaffen gemacht. Der Umsatz ging um 12,7% zurück. Verantwortlich war aber nur das Auslandsgeschäft. Der Gewinn hat sich mehr als halbiert, im Wesentlichen aufgrund negativer Wechselkurseffekte. Die operative Marge lag dagegen unverändert bei 8,3%. In der Raffinerie-Sparte hat sich die Profitabilität sogar leicht verbessert, im Ölgeschäft blieb sie stabil. Die solide Ergebnisentwicklung beweist: Lukoil bekommt die Kosten allmählich in den Griff.
Der Blick auf 2017 fällt eher pessimistisch aus
Die Investitionen wurden um 20% gekürzt und die Effizienz der russischen Raffinerien durch Modernisierung verbessert. Zudem hat sich der Konzern von Randaktivitäten und Beteiligungen an Ölfeldern getrennt. Letzteres ist auch der Grund für den Rückgang der täglichen Öl- und Gasförderung um 6,4% auf 2,2 Mio Barrel. Dafür mündeten alle diese
Maßnahmen in einem positiven freien Cashflow von rund 200 Mrd RUB. Der Jahresbericht wurde zwar erst am 14. März veröffentlicht, das Management rechnet aber mit einem Gewinnrückgang um 35 bis 40%.
Auch der Blick auf 2017 fiel eher pessimistisch aus. Der Konzern erwartet einen Ölpreis von nur 40 bis 50 $ pro Barrel und Belastungen durch höhere Steuern in Russland. Denn der marode Staatshaushalt muss saniert werden. Lukoil wird daher weiter sparen müssen, um rentabel zu bleiben. Bereits im Dezember wurden Diamantenminen in Nordrussland für umgerechnet 1,4 Mrd € verkauft. Gleichzeitig lotet der Konzern seine Chancen im Iran aus, wo die Produktionskosten so niedrig sind wie in Russland.