Lieber Leser,
die Deutsche Bank zehrt inzwischen einzig von ihren goldenen Zeiten und ihrer schieren Größe. Sie ist zwar immer noch das größte deutsche Finanzinstitut, mit einer rückläufigen Bilanzsumme von 1.590 Milliarden Euro. Doch seit dem Jahr 2007, verlor sie an der Börse fast 85% an Wert und steht bei nur noch etwa 15,00 Euro.
Das Übel nahm in der Finanzkrise von 2008 seinen Anfang. Es folgten die Eurokrise und diverse größere und kleinere Skandale. Neben massiven Abschreibungen kämpfte die Deutsche Bank mit empfindlichen Strafzahlungen. Das Management gelobte bei der Bilanzpressekonferenz für 2016 Besserung und ein stabileres Finanzpolster. Der Ruf ist wahrscheinlich trotzdem im Eimer.
Ist die gesamte Branche überbewertet?
Mehre Analysten warnen aktuell davor, dass die Papiere der deutschen und internationalen Banken die Gewinnerwartungen wahrscheinlich nicht erfüllen werden können. Im Falle der Deutschen Bank sehen die Berenberg Bank und HSBC das Kursziel bei 12,00 Euro bis 16,00 Euro. Eine Kaufempfehlung gibt es schon lange nicht mehr. Das höchste der Gefühle ist ein „Hold“. Mitschuldig an der unterkühlten Stimmung ist unter anderem auch die derzeit laufende Kapitalerhöhung. Die Anleger haben keine Lust mehr, zur Kasse gebeten zu werden – das ist bereits das sechste Mal seit der Finanzkrise.