Liebe Leser,
letzte Woche hatten die Aktionäre von China Life nicht besonders viel zu lachen, denn die Geschehnisse bei dem Unternehmen werden immer diffuser. Volker Gelfarth hat sich dies letzte Woche genauer angesehen.
- Die Hintergründe! Im Sommer letzten Jahres hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass das nationale Wirtschaftsprüfungsinstitut viele Schwächen und Ungereimtheiten in der Bilanzierung festgestellt hat und daraufhin dem Finanzvorstand gekündigt hat.
- Die weiteren Schritte! Auch der Wirtschaftsprüfer musste gehen. Demnach wird der für die US-Börsenaufsicht zu erstellende Geschäftsbericht (Form 20-F) anstatt von Ernst & Young, nun von Ernst & Young Hua Ming LLP, einer unabhängigen Konzerngesellschaft von Ernst & Young China, aufgestellt. Der Anstoß dazu sei von Ernst & Young selbst gekommen. Auch hatte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt, dass keine Uneinigkeiten bestanden hätten.
- Weitere Ungereimtheiten! Nur wenige Monate nachdem China Life versichert hatte, dass die Monierungen keinen materiellen Effekt hätten, wurde der Vorsteuergewinn in den ersten 9 Monaten 2016 aufgrund von geänderten Bilanzierungspraktiken um 18 Mrd RMB nach unten korrigiert. Eine rückwirkende Anpassung der Zahlen sei nicht erforderlich, doch warum haben sich die Zukunftsannahmen gerade jetzt massiv verändert?
Wie werden sich diese Ungereimtheiten auf die Aktienkurse auswirken? Wir halten Sie informiert.