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die Deutsche Börse setzt die eingeleitete Wachstumsstrategie Accelerate konsequent fort. Ziel ist es, die Effizienz zu steigern und das Unternehmen kundenorientierter aufzustellen. 2016 wurde der Umsatz um 7,2% auf 2,7 Mrd € gesteigert. Dank fortlaufender Effizienzmaßnahmen stieg der Gewinn um 17,7% auf 722 Mio €. Der geplante Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE) steht hingegen vor dem Aus.
Ermittlungen gegen Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter
Starke Vorbehalte seitens der Politik sowie strenge Kartellauflagen verhindern eine Fusion. In London regt sich vor allem Widerstand, weil die italienische Handelstochter MTS verkauft werden sollte. Auf kontinentaleuropäischer Seite stößt die Verlegung des Firmensitzes nach London auf Kritik. Das gilt umso mehr nach dem Brexit-Entscheid. Eine Absage der Fusion, die von Anfang an unter einem schlechten Stern stand, wäre für die Aktionäre der Deutschen Börse hingegen keine schlechte Nachricht.
Denn vom vereinbarten Umtauschverhältnis der Aktien hätten ohnehin die Aktionäre der Londoner Börse stärker profitiert. Die Deutsche Börse wird auch alleine wachsen können. Die erfolgreiche operative Geschäftsentwicklung wird jedoch von Ermittlungen gegen Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter wegen Insiderhandels überschattet, weil er im Vorfeld der geplanten Fusion privat ein großes Aktienpaket erwarb. Noch stehen Vorstand und Aufsichtsrat aber hinter dem 2015 mit ambitionierten Zielen gestarteten Kengeter.