Lieber Leser,
die Übernahmespekulationen in der Energiebranche wollen nicht abreißen. Zwei deutsche Unternehmen, die in diesem Zusammenhang auch immer wieder genannt werden, sind die RWE-Ökostromtochter Innogy und der Essener Energiekonzern E.ON. Neben den großen Finanzinvestoren wie Cinven oder CVC wird auch den Energieversorgern Engie und Enel ein Übernahmeinteresse nachgesagt.
Der französische Konzern Engie wurde zuletzt vermehrt mit Innogy in Verbindung gebracht. Die Muttergesellschaft RWE wird zukünftig aber wohl kaum auf die satten Dividendenströme ihrer Tochter verzichten, so dass wenn überhaupt ein Anteilsverkauf bis auf 51 Prozent in Frage kommt. Damit dürfte sich wahrscheinlich auch eine innerdeutsche Lösung, der Zusammenschluss von E.ON und Innogy, in Schall und Rauch auflösen.
Eine denkbare Konstellation wäre womöglich eine Fusion zwischen E.ON und Engie. Zuletzt hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs auch den italienischen Energieversorger Enel ins Spiel gebracht. Und siehe da, in Italien scheint man der Sache einigermaßen offen gegenüberzustehen. Enel-Chef Francesco Starace erklärte vor einigen Tagen: „Es werden sich in Europa einige Gelegenheiten ergeben.“
Was macht die Aktie?
Die Aktie von E.ON kommt in diesem Jahr bislang auf eine Performance von plus 11 Prozent. Der DAX konnte im selben Zeitraum um 7,25 Prozent zulegen. Nach einer Schwächephase zu Beginn dieses Monats geht es seit Mitte März wieder sukzessive nach oben. Der nächste Widerstand wartet im Bereich von 7,60 Euro, dem bisherigen Höchststand in 2017. Danach wäre der Weg bis zur 8-Euro-Marke frei. Sollten die Übernahmespekulationen konkreter werden, dürfte das auch den Kurs ordentlich befeuern. Von Analystenseite gibt es derzeit kaum Rückenwind. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 7,75 Euro sehen die Experten das Potenzial weitestgehend ausgeschöpft.