Lieber Leser,
die Aktie von PNE Wind ist nach der Vorlage der Geschäftszahlen deutlich ins Straucheln geraten. In der Spitze ging es um rund 7 Prozent in den Keller. Dies hing allerdings nicht mit den vorgelegten Zahlen für 2016 zusammen, sondern vielmehr mit dem eher trüben Ausblick auf 2017. Hier geht der Windparkprojektierer von einem deutlich geringeren Ergebnis aus als im vergangenen Jahr. Die Konzernführung hat einen operativen Gewinn (Ebit) von 0 bis 15 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Verglichen mit den 97 Mio. Euro, die 2016 auf der Habenseite standen, ist dies doch ein gewaltiger Rückgang.
2016 mit Rekordergebnis
Zur richtigen Einordnung muss man sich allerdings folgendes vor Augen führen: Letztes Jahr lag es vor allem an dem Verkauf von 80 Prozent der Anteile an einem Windparkportfolio (YieldCo), dass ein Rekordergebnis ausgewiesen werden konnte. Infolgedessen kletterte der Umsatz um mehr als 100 Prozent auf 248,6 Mio. Euro, das Ebit verbesserte sich fast um den neunfachen Wert von 9,8 auf 97,0 Mio. Euro. In diesem Jahr sieht sich die gesamte Windkraftbranche einem schwierigen Marktumfeld gegenüber. Zum einen werden Aufträge fortan vor allem über öffentliche Ausschreibungen vergeben, zum anderen ist der Windkraftausbau in vielen Ländern Europas etwas ins Stocken geraten.
Alles im grünen Bereich
Doch PNE Wind ist nach wie vor von den ohne Zweifel vorhandenen Wachstumschancen überzeugt. Bis 2019/2020 soll ein neues Windparkportfolio aufgebaut werden, mit Schwerpunkt Frankreich und Deutschland. Doch dafür muss das Cuxhavener Unternehmen erst einmal Geld in die Hand nehmen. Die Gewinne werden dann, wie im Falle von YieldCo, zu einem späteren Zeitpunkt realisiert. Fundamental betrachtet steht PNE Wind ohnehin bestens da. Binnen Jahresfrist konnte die Nettofinanzposition von minus 174 auf plus 20 Mio. Euro verbessert werden. Das Eigenkapital beläuft sich auf 229 Mio. Euro. Gemessen am aktuellen Börsenwert ergibt sich ein Kurs-Buch-Verhältnis von 0,86. Werte unterhalb von 1 deuten darauf hin, dass ein Unternehmen unterbewertet ist.