Die deutsche Industrieproduktion ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 7,5% eingebrochen. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Rückgang von 19,3%. Die Zahlen fallen damit noch einmal deutlich schlechter aus, als erwartet worden war. So hatte der Markt mit einem Rückgang von 3,0% gerechnet, während unsere Prognose noch etwas pessimistischer bei -3,4% lag.
Der Rückgang der Industrieproduktion betraf nahezu alle Sektoren. Besonders die Investitionsgüter kamen mit -12,3% unter die Räder. Aber auch das Verarbeitende Gewerbe und die Produktion von Zwischengütern gaben jeweils über 8% gegenüber Dezember nach. Relativ stabil entwickelte sich dagegen die Produktion von Konsumgütern, wenngleich auch dort ein Rückgang zu verzeichnen war. Einzig die Energieproduktion wies ein positives Vorzeichen auf. Sie stieg im um 3,2%, was jedoch hauptsächlich auf verstärktes Heizen angesichts extremer Kälte zu Jahresbeginn zurückzuführen sein dürfte.
Der massive Rückgang der Industrieproduktion war der stärkste im Vormonatsvergleich seit der Wiedervereinigung und nun schon der fünfte in Folge. Beängstigend ist vor allem die zunehmende Dynamik der Verschlechterung. Und auch der Blick in die nähere Zukunft stimmt wenig hoffnungsvoll. Denn die Auftragseingänge für die Industrie im Januar fielen gar um 8,0% gegenüber Dezember, was eine Wiederbelebung zumindest in den kommenden zwei bis drei Monaten weitestgehend ausschließt.
Deutschland leidet aufgrund seiner Ausrichtung auf den Export vor allem unter der weltweit weg brechenden Nachfrage. Die Binnennachfrage kann diese nicht auffangen. Für unsere bisherige BIP-Prognose für das 1. Quartal von -1,5% sehen wir angesichts dieser Daten ein erhebliches Abwärtsrisiko. Es bleibt derzeit nur die Hoffnung darauf, dass die nachfragewirksamen Impulse aus dem Konjunkturpaket bald ihre Wirkung entfalten.