Liebe Leser,
der deutsche Leitindex DAX hat heute das Allzeithoch aus dem Jahr 2015 angegriffen. Kurzzeitig fehlten nur gut 10 Punkte bis zur neuen Bestmarke, doch dann sorgte die schwache Eröffnung der US-Börse für Gegenwind. Am Ende verlor der DAX sogar knapp 0,5% und beendete den Handelstag mit 12.257 Punkten.
Heute war noch kein neuer DAX-Rekord fällig, aber steigende Unternehmensgewinne und rekordhohe Dividendenausschüttungen sprechen für eine neue Bestmarke im Jahr 2017. Zu den positiven Dividenden-Überraschungen gehört in diesem Jahr ein Autozulieferer.
Grammer liefert viele Schlagzeilen
Bei dem bayerischen Autozulieferer Grammer ist derzeit einiges los. Über den Einstieg der bosnischen Investorenfamilie Hastor bei Grammer habe ich Ihnen in den vergangenen Monaten bereits einige Male berichtet.
Um sich gegen eine feindliche Übernahme durch die Familie Hastor, die aktuell gut 20% der Grammer-Anteile hält, zu schützen, hatte Grammer zuletzt gleich mehrere Schritte eingeleitet.
Mitte Februar hatte Grammer über eine 60 Mio. Euro schwere Pflichtwandelanleihe mit dem chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng eine Art „Weißen Ritter“ ins Boot geholt. In spätestens einem Jahr sollen die Chinesen mit einer knapp 10%igen Beteiligung am Grammer Ankeraktionär werden.
Nun will Grammer auch noch eine überraschend hohe Dividende ausschütten. Nach 0,75 Euro im Vorjahr will der im SDax notierte Autozulieferer und Sitzhersteller in diesem Jahr 1,30 Euro je Aktie ausschütten. Das bedeutet auf Basis des aktuellen Kurses der Grammer-Aktie eine Dividendenrendite von rund 2,2%.
Mit der überraschend hohen Dividende und dem strategischen Partner aus China will Grammer die Hastor-Familie in Schach halten. Zudem hat Grammer erst kürzlich starke Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 vorgelegt.