Lieber Leser,
die Commerzbank-Aktie hat eine atemberaubende Abwärtsbewegung hinter sich: Vom Allzeithoch bei 228,96 Euro (rechnerisches Top aufgrund der Kapitalherabsetzung im April 2013) ist der Kurs in der Spitze auf 5,16 Euro im August 2016 abgerutscht: Aktionäre, die in dieser Zeit dabei waren, hatten zeitweilig fast 98% ihres Investments eingebüßt – aktuell sind es nicht viel günstigere -96,3%.
Kein Wunder, das sehr viele Anleger schon seit langer Zeit auf eine Trendwende bei der Großbank spekulieren. In meiner letzten Chartanalyse vom 13. März hatte ich Ihnen angekündigt, wann ein solch langfristiger Dreh nach oben aus charttechnischer Sicht opportun erscheint:
„Wenn die Commerzbank-Notierung die Marke von 8,50 Euro auf Schlusskursbasis überbieten kann, dann dürfte die langfristige Trendwende mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit gelingen. Da die obere Begrenzung der Keilformation seit Januar weiter gesunken ist, wäre ein neues Jahreshoch dann nämlich mit einem klaren Ausbruchssignal verbunden.“
Am 17. März war der Schlusskurs mit 8,55 Euro noch denkbar knapp über der von mir genannten Marke. Deutlich wurde es dann am vergangenen Dienstag, als die Commerzbank-Aktie bei 8,81 Euro aus dem Handel ging. Ist die Trendwende also damit vollzogen?
Ich widerspreche mir nur ungerne selbst: Allerdings stören mich derzeit zwei Punkte:
- Der Anstieg blieb bei 8,81 Euro stecken, statt sich weiter fortzusetzen.
- Der DAX arbeitet in dieser Woche an seiner alten Bestmarke von 12.390 Zählern. Die Charttechnik beim Leitindex spricht jedoch nur für ein marginal höheres Allzeithoch und für eine sich daran anschließende Korrektur.
Ohne die Unterstützung des breiten Marktes dürfte es jedoch auch für eine Commerzbank-Aktie schwer werden, die Trendwende tatsächlich zu vollziehen.
Ich empfehle daher, trotz des kurzzeitigen Austritts aus der Keilformation (linker Teil der Grafik), zunächst einmal eine weiterhin abwartende Haltung einzunehmen.