Liebe Leser,
vielen Aktien eilt ein Ruf voraus. Seinen Ruf als solider Dividenden-Bringer hat die Aktie von freenet bereits seit Jahren weg. Doch ist das allein ein Grund die Aktie zu kaufen? Sollten Anleger allein wegen einer hohen Ausschüttung bei einem Unternehmen zugreifen? Sie kennen sicherlich bereits meine Meinung: Nur wenn Dividenden auch erwirtschaftet werden und zudem in der Zukunft stabil sind, ist ein Dividendenwert auch gut. Doch wie steht es nun um freenet? Wir haben die Analyse gemacht und den Titel auf Herz und Nieren getestet.
Gewinn ging zurück
Die freenet AG ist im Jahr 2007 aus der mobilcom AG und der alten freenet-Gesellschaft hervorgegangen. Das Kerngeschäft bilden die Bereiche Mobilfunk und mobiles Internet. freenet vermarktet auf eigene Rechnung und zu eigenen Tarifen Mobilfunk-Dienstleistungen der vier Netzbetreiber in Deutschland sowie eigene Produkte und Services. Der Fokus liegt auf mobilen Sprach- und Datendiensten sowie hochwertigen Postpaid-Vertragskunden-Verhältnissen. freenet hat in den ersten 9 Monaten mehr umgesetzt, aber weniger verdient: Der Umsatz stieg um 5,8% auf 2,4 Mrd. €. Der Gewinn war dabei etwas rückläufig und ging um 3,7% auf 1,30 € pro Aktie zurück. Allerdings wurde der Nettogewinn von einigen Sonderbelastungen verfälscht. Rechnet man diese heraus, verbesserte sich das operative Ergebnis um 14,3% auf 312 Mio. €.
freenet mit entscheidenden Kosten-Vorteilen
Zudem hat freenet schon ein paar vorläufige Zahlen für das Gesamtjahr 2016 präsentiert. Allerdings reichen diese bereitgestellten Infos noch nicht für eine vollständige Analyse aus. Dennoch zeichnet sich ein recht klares Bild ab: freenet wird voraussichtlich alle seine Ziele erreicht haben. Der Umsatz stieg um 7,8% auf rund 3,4 Mrd. €. Dabei konnte sich das operative Ergebnis um fast 20% verbessern. Diese Erfolge möchte der Konzern direkt an seine Aktionäre weitergeben. Die Dividende soll für das Geschäftsjahr auf 1,60 € pro Aktie erhöht werden (Vorjahr: 1,55 €).
Insgesamt sind die Aussichten sehr positiv
Während die restliche Branche mit erheblichen Sonderbelastungen und strukturellen Problemen zu kämpfen hat, kann freenet von seiner privilegierten Marktstellung profitieren. Der Konzern betreibt keine eigene Netz-Infrastruktur, sondern bietet lediglich Service-Leistungen und überschüssige Netzkapazitäten von den großen Telefon-Gesellschaften an. Das bringt den entscheidenden Wettbewerbs-Vorteil, spart Kosten und ermöglicht günstigere Pauschaltarife. Auf Sicht von 6 – 12 Monaten erwarten wir eine überdurchschnittliche Kurs-Entwicklung. Neben der Dividendenrendite von 5,5% gefallen uns auch das gesunde Wachstum und die solide Kosten-Struktur; freenet ist mit Recht ein Dividenden-Klassiker!