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der Windturbinenbauer Nordex hat in der vergangenen Woche den bereits Anfang März vorgelegten vorläufigen Geschäftsbericht für 2016 bestätigt. Demnach erhöhte sich der Konzernumsatz gegenüber 2015 um 40 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro. Dies lag mitunter an der Akquisition des spanischen Windkraftunternehmens Acciona Windpower (AWP), das im Frühjahr letzten Jahres übernommen wurde. Das operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich um 57 Prozent auf 286 Mio. Euro. Die Ebitda-Marge erreichte demnach einen Wert von 8,4 Prozent nach 7,5 Prozent im Jahr zuvor. Der Auftragsbestand legte unter Einbezug der Serviceverträge im Jahresvergleich um 47 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro zu.
NordLB spricht Kaufempfehlung aus
Wie schon Anfang März zeigten sich die Anleger allerdings absolut unbeeindruckt von dem durchaus guten Jahresergebnis. Zu schwer wiegt die Ende Februar ausgesprochene Umsatz- und Margenwarnung für dieses und das kommende Jahr. Für 2017 geht Nordex demnach von einem Umsatzrückgang auf 3,1 bis 3,3 Mrd. Euro aus. Die Ebitda-Marge soll einen Wert zwischen 7,8 bis 8,2 Prozent erreichen.
Infolgedessen war es bei dem TecDAX-Titel zu einem schweren Kursrutsch gekommen, von dem sich das Papier bislang in keiner Weise erholen konnte. Seit Jahresbeginn summieren sich die Verluste damit bereits auf gut 35 Prozent. Für die Analysten der NordLB ist der Kursrücksetzer aber Grund genug, das Papier nun zum Kauf zu empfehlen. Das Votum wurde von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft, das Kursziel indes bei 15 Euro belassen. Die Hoffnung verbindet sich vor allem mit dem neuen CEO José Luis Blanco, der seit Anfang April die Geschicke bei den Norddeutschen leitet. Zuvor hatte der Manager bereits bei AWP für einen erfolgreichen Turnaround gesorgt.