Lieber Leser,
momentan fällt die enge negative Korrelation zwischen dem Goldpreis und dem US-Dollar-Kurs ins Auge. Dass diese Korrelation besteht, ist klar. Oft genug wird der Goldpreis jedoch auch durch andere Faktoren beeinflusst, so dass diese von Zeit zu Zeit entweder enger oder weiter wird. Die Stabilität im Goldpreis im Anschluss an den letzten Zinsschritt der FED ging mit einem wieder fallenden US-Dollar einher. Seitdem der US-Dollar seit letzter Woche erneut zur Stabilität neigt, bleibt auch der Goldpreis schwach.
Markttechnisch seitwärts?
Aus der markttechnischen Perspektive kann sich der Goldpreis jedoch weitestgehend oberhalb des zuvor erneut überwundenen 200-Wochendurchschnitts halten. Unsere Argumentation war in den letzten Wochen, dass der Goldpreis, sofern keine politischen Risiken hinzukommen, möglicherweise mittelfristig seitwärts tendieren wird, da 1) nicht wirklich klar ist, wie schnell die Zinsen in diesem Jahr noch steigen, 2) Zweitrundeneffekte bei der Inflation noch nicht zu erkennen sind. Nach dem FOMC-Protokoll in dieser Woche wird die Sache etwas komplizierter.
Die FED und der Goldpreis
Die FED möchte die Bilanz verkleinern. Sofern sich daraus weniger Zinsschritte in 2018 ergeben, dürfte das dem Goldpreis in die Hände spielen. Eine Verkleinerung der Bilanz führt zu höheren Zinsen am langen Ende und unterstützt Inflationserwartungen. Da aber noch nicht bekannt ist, wie die FED bei der Verkleinerung der Bilanz vorgeht, dürfte die Situation mehr für Unklarheit gesorgt haben als andersherum. Zumindest kurzfristig.