Die Welt war seit Ende des Kalten Kriegs noch nie so nah an einem US-Russischen Krieg. Für seine Aggression gegen Syrien erntet Trump plötzlich Lob vom kriegslüsternen Mainstream.
Von Sascha Opel
Die USA beschossen gestern einen Flugplatz der syrischen Armee mit Marschflugkörpern und haben damit direkt in den Syrien-Krieg eingegriffen. Ob dies ein einmaliger Vergeltungsschlag oder ein regulärer Kriegseitritt war, bleibt zunächst offen.
Der Goldpreis nahm die technisch wichtige Hürde bei 1.260 USD (bisheriges Jahreshoch, 200-Tage-Linie und Abwärtstrend als 3-fach Widerstand!) und notiert aktuell bei 1.264,75 USD. Dies ist jedoch keine gute Nachricht. Denn: Dieser Ausbruch ist sehr wahrscheinlich nicht nachhaltig! In der Vergangenheit waren Goldpreisanstiege, die durch Krieg oder Angst vor einem Krieg ausgelöst wurden, sehr selten von Dauer. Uns wäre es daher lieber gewesen, wenn der Goldpreis ohne Kriegsgrund durch den Widerstand gegangen wäre.
Wie es zu diesem Kriegseintritt der USA kommen konnte?
Dazu zitieren wir aus dem Handelsblatt-Morning-Briefing:
„In den USA war die Kriegsbereitschaft seit Tagen gestiegen. In einem Gastbeitrag für die heutige „Financial Times“, der bereits gestern online veröffentlicht wurde, ermuntert Richard Haass, Präsident des Council on Foreign Relations, zum Militärschlag gegen Assad. Es sei wichtig, dass der syrische Präsident für den Giftgaseinsatz einen Preis zahle. Der Einsatz von Cruise Missiles und Drohnen gegen seine Militärstützpunkte sei nicht nur gerechtfertigt, sondern geboten. Haass drängt zur Eile: „Die Geschichte bietet selten eine zweite Chance.“ Diese Worte hatten Gewicht. Als Trump im Wahlkampf gefragt wurde, welche außenpolitischen Autoritäten er am meisten bewundere, fiel nur ein Name: Richard Haass.“
Presse trommelt für Krieg
Wir halten nach einem ausführlichen Blick in die Mainstreampresse fest:
Die gleichen Journalisten und Politiker, die Trump bis vor kurzem für die Ausgeburt des Bösen hielten, weil er FRIEDEN mit Russland und eine gemeinsame Lösung mit Putin für Syrien anstrebte, drängten ihn in den letzten Tagen dazu, einen KRIEG loszubrechen.
Dabei ist der in den Medien in den letzten Tagen breit vorgetragene Giftgasangriff natürlich ein willkommener Vorwand, sehr wahrscheinlich eine weitere "false flag" gewesen.
Schon der erste Giftgasangriff vor ein paar Jahren stellte sich nach wenigen Wochen als vom türkischen Geheimdienst und der islamistischen Al-Nusra durchgeführte Aktion heraus. Michael Lüders hat dies sehr stark in seinem Buch „Die den Sturm ernten“ herausgearbeitet. Sehr wahrscheinlich musste man nun schneller reagieren, bevor wieder irgendjemand die Wahrheit herausfinden konnte.
Beim Blick in die Mainstreammedien fällt weiter auf: Alle loben plötzlich Trump! Alles was er anscheinend tun musste, um endlich gelobt zu werden, war ein Krieg! Zwar ein völkerrechtswidriger Eingriff, aber das im Falle der USA noch nie ausschlaggebend gewesen.
Kriegslüge
Für uns besteht kein Zweifel: Wir wurden in den letzten Tagen erneut Zeuge einer großen Kriegslüge, die sich nahtlos in die „Brutkastenlüge“ (1. Irak-Krieg; Kuwait-Krieg) und die „Massenvernichtungswaffenlüge“ Saddams (2. Irak-Krieg) oder die erfundenen Kriegsverbrechen Gaddafis an der Zivilbevölkerung in Benghazi, die zum Angriff auf Libyen führten (und die sich später ebenfalls als frei erfunden herausstellten) einreiht.
Logisch: Assad und die Russen hatten einen Großteil Syriens von den Islamisten befreit. Es ergibt keinen Sinn, kurz vor der Rückeroberung der Kontrolle über das Staatsgebiet, einen strategisch völlig sinnlosen Giftgasangriff zu starten. Dies macht nur Sinn für diejenigen, die nun diesen Angriff als Vorwand hernehmen können, um selbst nochmals einzugreifen!
Es ist der Versuch, einem bereits verlorenen Krieg nochmals eine entscheidende Wendung zu geben.
Das eigentliche Kriegsziel - den Sturz von Assad und das Installieren einer sunnitischen Pro-Saudischen Marionettenregierung, um die schiitische Achse Syrien-Iran zu sprengen – soll so doch noch erreicht werden.
Man kann jetzt nur hoffen, dass es nun nicht zur Konfrontation mit Russland kommt und das ganze zum totalen Flächenbrand eskaliert. Die Welt war seit Ende des Kalten Kriegs noch nie so nah an einem US-Russischen Krieg!
Was ist eigentlich von dem Donald Trump geblieben, der vor der Wahl meinte, er wolle zusammen mit Russland eine Lösung für Syrien finden? Die Hoffnung, dass der heutige Angriff vielleicht nur ein einmaliges Eingreifen war, um zu Hause als starker Mann wahrgenommen zu werden, und dass Trump und Putin vielleicht doch in ein paar Wochen gemeinsam an einem Tisch sitzen und den Irrsinn beenden, ist bei uns jedoch noch nicht ganz verflogen.
Markteinschätzung
Die Aktienmärkte scheinen diesen US-Angriff bisher eher als Non-Event wahrzunehmen und reagieren nur mit minimalen Verlusten. Auffällig ist jedoch, dass die US-Rendite (10-jährige) nun an einer wichtigen Unterstützung bei 2,32% angekommen ist.
Es könnte angesichts global wieder leicht fallender Inflationserwartungen nun zu einem für die meisten Marktteilnehmer völlig unerwarteten Renditerückgang kommen (die Wette auf steigende Zinsen ist "mainstream" und es würde uns nicht wundern, wenn die Masse einmal mehr falsch liegen würde!). Dies wäre positiv für Gold, aber wohl auch für die Aktienmärkte!
sicheres-vermoegen.de