Liebe Leser,
die Hände vor dem Gesicht zusammengeschlagen haben in der letzten Woche sicher die Anleger von Siemens, denn der Rivale ABB scheint mächtig im Geschäft zu sein. Hat doch der Schweizer Industriekonzern eine Großübernahme in Österreich angekündigt. Hermann Pichler hat sich dies genauer angeschaut.
- Der Plan! ABB will das österreichische Unternehmen B&R (Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik GmbH) übernehmen, das auf Fabrik- und Maschinenautomatisierung spezialisiert ist. Die Schätzungen der Experten zum Kaufpreis bewegen sich in einer Range zwischen 1,0 und 2,0 Mrd. Dollar.
- Analysten-OK! Durch Analysten wurde der Schritt als strategisch klug bewertet, denn ABB kann sich durch den Zukauf speziell im Bereich Fabrikautomation besser positionieren.
- Die Rivalität! Dadurch würde dann auch der Abstand auf Marktführer Siemens etwas verringert werden.
- Die Expertenmeinung! Morgan Stanley bezeichnete B&R in ihrem Kommentar als gut etablierten und hochinnovativen Player, der ein beeindruckendes Wachstum hinter sich habe.
- Gute Wahl! In den letzten zwanzig Jahren hat das Unternehmen B&R durchschnittlich jährlich um mehr als 11 % zugelegt, der Jahresumsatz beträgt bereits 600 Mio. US-Dollar. Diesen Output will ABB in den kommenden Jahren noch auf 1 Mrd. Dollar steigern.
- Strategisch sinnvoll! Die Vontobel-Analysten betonten, dass sich B&R gut in die End-to-End-Lösungsplattform ABB Ability einfüge. Es sei ein strategisch sinnvoller Schachzug, doch an der Bewertung von ABB dürfte sich dadurch nichts ändern. Schließlich bringt B&R es lediglich auf 1,8 Prozent der Erlöse und 2,2 Prozent des operativen Gewinns (Ebit) von ABB. Während ZKB, Vontobel und Natixis ihre Halte-Empfehlungen für die Papiere von ABB erneuerten, kommt von Morgan Stanley weiterhin eine Kaufempfehlung.
Kann ABB durch diesen Zukauf seine eigene Position weiter sinnvoll ausbauen? Wir halten Sie informiert.