Eine Reihe offener Punkte, die sichentweder noch zu echten Problemen auswachsen können(Osteuropa-Schwäche, Straucheln einiger Euro-Länder) oder dieihre Wirksamkeit noch nachweisen müssen (Bankenrettung,Konjunkturprogramme).
An dieserStelle möchte ich nur einen charttechnischen Aspekt herausgreifen,der sich aus der von uns exklusiv verwendeten Target-Methode ergibt.Vor einiger Zeit hatte Ihnen Jochen Steffens bereits seineverrückte DAX-Prognose vorgestellt. Ich möchte dies auslangfristiger charttechnische Sicht noch etwas ergänzen.
Der DAX und seiner Unterstützungen
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Der DAX hatsich in der vergangenen Woche von der Unterkante seines breit gefasstenAbwärtstrends (rot) wieder etwas nach oben abgesetzt. Dabei ist erin die Zone zwischen 4.000 und 4.200 Punkten (blau) eingedrungen.Nachdem der DAX unter die 4.000-Punkte-Marke gefallen ist, fungiertdieser Bereich nun als Widerstand. Folgerichtig fiel der DAX dortzunächst erst einmal etwas zurück.
Anhand desCharts sehen Sie, dass ein Hochlauf bis etwa 4.500 Punkte bereits dieÜberwindung etlicher Widerstände erfordert: Neben der schongenannten breiten Widerstandszone müssen auch die steileAbwärtstrendlinie (blau) und die Mittellinie des roten Kanals(gestrichelt) überwunden werden.
Ob es Chancenauf diesen Verlauf gibt, wird sich spätestens an dem oberen blauenTarget entscheiden. Dort muss er durch, am besten sogar vorher schonvorbei.
Auf deranderen Seite lauern nach unten hin noch einige wichtige Targets, diebei einem erneuten Rückfall ihre Wirkung entfalten könnten.Halt geben dem DAX dabei die inzwischen recht dicht gestaffeltenUnterstützungen. Von der ersten (roten) hat er sich bereits wiederabstoßen können. Doch wenn der 4.000er/4.200er Bereichweiterhin den Kurs deckelt, sind 3.500 Punkte oder weniger keine Utopiemehr.
Die Relevanz der Targets Auf den erstenBlick scheint das Target auf der grünen Unterstützungszonebedeutsamer zu sein als das auf der gelben. Das mag vielleicht auchdaran liegen, dass natürlich die allermeisten Elemente, die zurErmittlung dieser Targets führen in diesem Chart nicht zu sehensind – es wäre einfach zu unübersichtlich. Abertatsächlich ergibt sich auch aus der Target-Methode einegrößere Relevanz für dieses Target.
Dennoch istdas kleinere Target etwas Besonderes. Es hat nämlich insbesonderein der langfristigen Betrachtung eine spezielle Bedeutung (siehenächster Chart).
Quelle: MarketMaker
Einemögliche Aufwärtstrendlinie, die durch die Verbindung derTiefs von 1982 und 2003 entsteht, geht nämlich genau durch diesesTarget. Und auch die Unterstützungszone, in der dieses Targetliegt, reicht noch weiter zurück, nämlich bis 1997.
Fehlausbrüche und Intermarket-Beziehungen
Heißtdas nun, dass das große Target in der grünen Zone nun nichtmehr von Bedeutung ist? Nein, es kann nur eine ganz andere Relevanzerfahren. Betrachten wir dazu die langfristige Situation im S&P 500:
Quelle: MarketMaker
Dielangfristige Aufwärtstrendlinie im S&P 500 kennen Sie jabereits. Momentan macht der US-Leitindex nun Anstalten, vor dieserLinie, an der schwach geneigten roten Abwärtslinie zu drehen, ohneden Langfristtrend zu bestätigen.
Theoretischhat der Index aber bis etwa Mitte des Jahres Zeit, das eingezeichneteTarget doch noch zu treffen. Der DAX würde dieserAbwärtsbewegung dann sicherlich folgen. Vorausgesetzt, der S&Pdreht dann an dem Target, könnte sich im DAX im Juli/August einFehlausbruch nach unten an der dortigen Aufwärtslinie ergeben.Dabei wäre das Target in der grünen Zone das bevorzugteKursziel.
Das Worst-Case-Szenario
Imschlechtesten Fall (Worst Case) fällt der S&P aber erst zumJahresende bzw. Anfang 2010 an den Abwärtstrend oder – nochfataler – an die eingezeichnete Unterstützung bei 600Punkten zurück, bevor es wieder aufwärts geht. Speziell imletzteren Fall käme es dann auch hier zu einem (fehlerhaften)Bruch des Trends.
Dann kann derDAX in einer Art vorauseilendem Gehorsam durchaus auch das obengezeigte Target knapp oberhalb von 2.500 Punkten erreichen. Dasentspricht übrigens exakt dem Szenario, dass Jochen Steffens Ihnenletztens hier vorgestellt hat.
Diesen Fall(dass der DAX abweichend von den US-Indizes ein neues markantes Tiefausbildet) hatten wir übrigens auch 2003. Auch in früherenKorrekturen neigte der DAX in der Endphase häufig gegenüberdem US-Markt zur Schwäche.
Bis zum Jahresende abwärts?
Nun sieht dasfür Sie vielleicht so aus, als ob es geradezu vorprogrammiert ist,dass die Märkte bis zum Jahresende abwärts laufen. Dassicherlich nicht so. Aber die Indizes müssen eben schon einigeHürden nehmen: im DAX die 4.000/4.200er Zone, im S&P die800-Punkte-Linie.
Doch in derTat gibt es bisher keine Anzeichen, dass die Märkte in dennächsten Monaten entscheidende Marken überwinden können.So hätte der S&P 500 vor weiteren Ambitionen zum Beispiel ersteinmal die Marke von 940 Punkten zu knacken (gestrichelte rote Linie imChart). Und bis dahin würde er bereits fast 25 % Kurssteigerungerzielt haben. In der letzten Zeit hat der Index nicht erkennen lassen,dass dazu quasi aus dem Stand in der Lage ist.
Unter anderemgenau aus diesem Grund haben wir den Lesern der Stockstreet InvestmentStrategie empfohlen, sich mit Investments in unsere Perlen Zeit zulassen und Geduld zu üben...