Lieber Leser,
unter dem neuen Konzernchef Kaper Rorsted scheint es beim Sportartikelhersteller Adidas sogar noch besser zu laufen als unter seinem Vorgänger Herbert Hainer. Unlängst hatte der dänische Manager und ehemalige Henkel-Chef das große Vergnügen, ein neues Rekordergebnis zu präsentieren. Erstmals konnte unter dem Strich ein Milliardengewinn ausgewiesen werden. Der Überschuss verbesserte sich um satte 41 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro. Beim Umsatz ging es währungsbereinigt um 18 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro hinauf, die operative Marge verbesserte sich von 6,4 auf 7,7 Prozent.
Das sind die Pläne
Der Sportartikelhersteller aus dem bayerischen Herzogenaurach ist derzeit so beliebt wie selten zuvor. Gerade in den USA, dem Hoheitsgebiet des Rivalen und Weltmarktführers Nike, befindet sich Adidas auf dem Vormarsch. Das Ende der Fahnenstange ist hier aber noch längst nicht erreicht. „Zusammen mit unserer Marke Reebok kommen wir dort derzeit auf 3,4 Milliarden Euro Umsatz. Aber die USA sind der größte Markt weltweit und zugleich derjenige, in dem wir unseren geringsten Marktanteil haben. Da sehe ich noch sehr viel Potenzial für uns“, sagte Rorsted im Interview mit der Wirtschaftswoche.
Daneben hat Adidas vor allem den chinesischen und europäischen Markt im Visier. Was das Angebot anbelangt, will der Unternehmenschef den Anteil des Frauensegments weiter ausbauen. Fitnesskleidung und Sportschuhe für Damen machen derzeit nur 23 Prozent vom Gesamtumsatz aus. Zudem soll der E-Commerce-Bereich mittelfristig auf einen Umsatz von 4 Mrd. Euro steigen. Derzeit wird im Online-Handel nur 1 Mrd. Euro umgesetzt. Eine immer größere Rolle spielen auch Social Media und Speedfactorys, als Werbeplattform und zur Bestimmung der Kundenbedürfnisse.
Aktie gönnt sich eine Verschnaufpause
Die Aktie konsolidiert derzeit auf sehr hohem Niveau, nachdem Mitte März beim Stand von 184,72 Euro ein neues Rekordhoch erreicht wurde. Rückenwind könnte es von Analystenseite geben. Die DZ Bank und die Deutsche Bank haben in aktuellen Studien ihre Kaufempfehlungen bekräftigt und sehen den fairen Kurs bei 190 bzw. 200 Euro.