"Klimaforscher" Schellnhuber wirbt für einen weltweiten Wissenschaftlerprotest, weil die Politik angeblich CO2-Thesen anzweifelt. „Was derzeit als postfaktischer Nationalpopulismus durch die Welt geistert, kann sich zu einer Bedrohung unserer Zivilisation auswachsen“.
Der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber wirbt für einen weltweiten Wissenschaftlerprotest gegen die Angriffe aus der Politik: „Was derzeit als postfaktischer Nationalpopulismus durch die Welt geistert, kann sich zu einer Bedrohung unserer Zivilisation auswachsen“, so Schellnhuber in einem Beitrag für die Wochenzeitung DIE ZEIT: „Die Wissenschaft als Tochter und Mutter des Fortschritts ist in Gefahr. Deshalb ist es richtig, wenn Forscher aller Fachrichtungen jetzt gemeinsam marschieren.“
Beim Protest der Wissenschaftler, dem „March for Science“, werden am 22. April Menschen in mehr als 500 Städten auf die Straße gehen. Auch in 19 deutschen Städten (Stand: 10. April 2017) demonstrieren sie dafür, „dass wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses nicht verhandelbar sind“, wie die Koordinatoren von www.marchforscience.de schreiben.
„Plötzlich scheint es zwei Arten der Erkenntnis zu geben: Emotion und Rationalität – gleichberechtigt im Diskurs,“ sagt Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin. „Deshalb muss die Wissenschaft für Rationalität und kritisches Denken werben.“ Vogel berät die EU-Kommission zum Thema „Open Science“ und fordert eine radikale Öffnung der Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft: „Die Wissenschaft muss lernen zuzuhören. Sprechen kann sie schon.“