Lieber Leser,
der EUR/USD-Kurs hat in dieser Woche zwei entscheidende Kursbereiche unterschritten. Zum einen den 100-Tagedurchschnitt, der aktuell im Bereich bei 1,0625 US-Dollar je Euro verläuft sowie die mittelfristige Aufwärtstrendlinie, die im Bereich bei 1,059 US-Dollar je Euro verlief. Aktuell testet der EUR/USD-Kurs den 100 Tagedurchschnitt von unten an. Sollte er trotz Erholung weiterhin darüber bleiben, ist ein Fortsetzen der Abwärtsbewegung wahrscheinlich.
Absicherungen vor Frankreich-Wahlen
Investoren reagieren damit auf die anstehenden Wahlen in Frankreich. Dafür gibt es gleich zwei bedeutende Faktoren, die darauf hindeuten. Zum einen die wieder steigenden Kurse/fallenden Renditen für deutsche Anleihen. Der Spread, also die Differenz zwischen den Renditen für zweijährige französische Anleihen sowie den deutschen Anleihen, steigt in den letzten Handelstagen an. Diese Entwicklung ist besonders dann steil, wenn die Renditen für französische Anleihen steigen, während die Renditen für deutsche Anleihen gleichzeitig fallen. Die Rendite steigt, wenn weniger Anleihen nachgefragt werden und andersherum. Bei erhöhten Risiken steigt in der Regel die Nachfrage nach deutschen Anleihen.
Der zweite Faktor sind die Absicherungen an den Optionsmärkten. Die erhöhte Nachfrage nach Absicherungen gegen einen weiter fallenden Euro geht mit einer erhöhten impliziten Volatilität an den Optionsmärkten einher, ähnlich dem VIX-Index auf den S&P 500 Index.