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Dialog Semiconductor erlebte während der letzten Jahre einen wahren Wachstumsrausch. Dementsprechend verbesserte sich die Aktie des TecDax-notierten Unternehmens im Verlauf der vergangenen Jahre mehr als deutlich. Der Erfolg des Unternehmens hat jedoch einen Haken. Geschätzte drei Viertel des generierten Umsatzes fußten in der Vergangenheit auf dem Zulieferer-Geschäft mit dem Techgiganten Apple, so Branchenkenner. Hierdurch entsteht eine gefährliche Abhängigkeit von den Kaliforniern.
Analyst stuft Aktie herab
Dass die Erfolgsstory des Zulieferers am seidenen Faden hängt, dürfte somit offensichtlich sein. Bisher wurde die Aktie von den Analysten im Großen und Ganzen positiv bewertet. Diese Zeit könnte nun vorüber sein. Ein Analyst des Bankinstituts Lampe hat das Wertpapier des Unternehmens von „Hold“ auf „Sell“ herabgestuft. Dem Analysten zufolge vermehren sich die Hinweise, dass Apple eigene integrierte Schaltkreise für das Strommanagement entwickle. Hierdurch würden die von Dialog hergestellten Produkte möglicherweise obsolet werden.
Wertpapier fällt deutlich
Die Analyse des Branchenkenners schlug an der Börse ein wie eine Bombe. Das Papier des Unternehmens (XETRA) fiel am Dienstagmorgen zeitweise um 36 Prozent ab und erreichte die 30-Euro-Marke. Am Montag konnte man noch einen Wert nahe der 48-Euro-Marke realisieren.
Dialog bemüht sich um Besserung
Dass Dialogs risikofreudiges Portfolio auf Dauer den Erfolg nicht garantieren kann, haben die Verantwortlichen des Unternehmens längst erkannt. Deshalb gab man bereits Ende 2015 bekannt, den US-amerikanischen Hersteller für integrierte Schaltungen Atmel übernehmen zu wollen, um die Reichweite des eigenen Portfolios zu erweitern und Kostensynergien zu schaffen.
Es liegt nun in der Hand der Verantwortlichen, diesen Erweiterungskurs fortzusetzen, um sich nach und nach vom großen Apfelbruder lösen zu können.
Imagination – ein ähnlicher Fall
Erst zu Beginn der letzten Woche wurde ein ähnlicher Fall bekannt. Der Aktienkurs des Apple-Zulieferers Imagination brach zusammen, weil die Kalifornier ihr Engagement mit Imagination beendeten. Das Ende der Kooperation führte zu einem Kursverlust in Höhe von 70 Prozent.