Liebe Leser,
der japanische Technologiekonzern Toshiba geriet während der letzten Jahre zunehmend ins Straucheln. Grund hierfür ist ein verheerender Bilanzskandal aus dem Jahre 2015, welcher eine radikale Umstrukturierung des Konzerns sowie damit einhergehende Verluste nach sich zog. Toshiba wurde vorgeworfen, über Jahre hinweg falsche Zahlen veröffentlich zu haben.
Misere noch lange nicht ausgestanden
Die Misere ist noch lange nicht ausgestanden. So musste der Tech-Riese bereits zweimal die Veröffentlichung der ersten Quartalszahlen für 2017 verschieben, was schlussendlich ein Börsenausschluss bedeuten könnte. Neben dem schwelenden Bilanzskandal wird Toshiba derzeit vor allem durch die schwächelnde US-Atom-Tochter Westinghouse belastet. Ende März wurde bekannt, dass die Japaner die Krisentochter in die Insolvenz schicken wollen.
Toshiba braucht Geld
Im letzten Jahr musste das Unternehmen erhebliche Verluste in Höhe von knapp 4,7 Milliarden Euro verbuchen. Um der verlustreichen Situation Herr zu werden, benötigt der Konzern nun dringend Geld. So meldete Toshiba jüngst die Veräußerung der lukrativen Chipsparte.
Geht das TV-Geschäft an Vestel?
Wie die Nachrichtenagentur Reuters nun berichtet, wolle sich der angeschlagene Industriekonzern auch von seinem TV-Geschäft trennen. Ein etwaiger Käufer sei der türkische Haushaltsgerätehersteller Vestel. Nach dessen Angaben werde bereits mit Toshiba über einen Deal verhandelt. Ein möglicher Abschluss der Gespräche sei aber noch ungewiss, so Vestel weiter. Beide Unternehmen haben bereits im vergangenen Jahr eine erste Lizenz-Vereinbarung getroffen.
Mehrere hundert Millionen Dollar in Aussicht
Der Deal könnte für Toshiba mehrere hundert Millionen Dollar einbringen und soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden, berichtet die japanische Zeitung Nikkei. Neben dem türkischen Anwärter haben sich aber bereits auch diverse Interessenten aus China angemeldet.