Lieber Leser,
beim schwäbisch-britischen Halbleiterkonzern Dialog Semiconductor hat eine negative Analysteneinschätzung ein schweres Kursbeben ins Rollen gebracht. Das Bankhaus Lampe sieht für das TecDAX-Unternehmen mittelfristig schwarz, da der Hauptkunde Apple eine eigene Produktion der bislang von Dialog bezogenen Strommanagementchips vorantreibe. Hierzu würden bereits spezielle Know-how-Zentren in Deutschland und den USA aufgebaut. Als Konsequenz prophezeien die Experten schwere Geschäftseinbußen.
Kein Wunder also, dass die Anleger scharenweise Reißaus nahmen und sich von ihren Anteilen trennten. Zeitweise brach der Aktienkurs um knapp 30 Prozent ein, ehe beschwichtigende Worte des Managements eine Kurserholung herbeiführten. So konnten die Verluste auf Tagesbasis immerhin auf 14 Prozent begrenzt werden.
Das gilt es zu tun
Doch wie geht es nun weiter? Die Ausgangslage ist klar: Dialog Semiconductor ist stark abhängig vom kalifornischen Hard- und Softwareentwickler. Schätzungsweise drei Viertel aller Umsätze werden im Geschäft mit Apple erwirtschaftet. Das ist natürlich Fluch und Segen zugleich. Wenn es bei Apple gut läuft und die Nachfrage hoch ist, wirkt sich das in der Regel auch bei Zulieferern wie Dialog positiv aus. Gleiches gilt für den umgekehrten Fall und natürlich auch dann, wenn der Kunde seine Lieferbeziehungen neu überdenkt. Über kurz oder lang muss Dialog sein Geschäft auf eine breitere Basis stellen. Im letzten Jahr sollte genau dies mit der Übernahme des US-Rivalen Atmel geschehen, doch die Akquisition scheiterte im letzten Augenblick. Nun muss die Devise also heißen, weiterhin den Markt zu sondieren, um sich strategisch von Apple zu emanzipieren. Noch dürfte die Zeit aufseiten von Dialog sein.
EinBeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse