250 Millionen europäischen Untertanen ist es nun nicht mehr erlaubt, das gesunde, ganze Spektrum des schönen Lichts einer Glühlampe zu genießen.
Stattdessen müssen nun quecksilberverseuchte, hochgiftige und flimmernde Hightechstrahler gekauft werden. Deren Nutzen ist mehr als umstritten. Doch die Leuchtmittellobby hat Brüssel offenbar erfolgreich geblendet.
Die Energieeffizienz ist eine Mär, welche von der Lampenindustrie erfolgreich gestreut wurde. Aber einen Vorteil hat das kalte Licht: Es ist teurer. Das hält freilich selbsternannte Energieeffizienz-Experten nicht davon ab, die EU-Verordnung als Fortschritt zu feiern.
- 1. Der Farbwiedergabeindex (RA) einer Glühlampe wird von keiner Spar-Spaß-Lampe erreicht, die meisten erreichen nicht einmal 80%!
- 2. die propagierten Wirkungsgrade sind schöngerechnet.
- 3. die propagierte Lebensdauer wird fast nie erreicht.
- 4. für die Herstellung wird viel mehr Energie verbraucht als bei Standardglühlam pen.
- 5. die verwendeten Inhaltsstoffe sind zum grossen teil giftig!
- 6. die Entsorgung erfolgt mindestens zu 60% nicht umweltgerecht.
- 7. die Wiederverwendun g der Inhaltsstoffe ist nur mit einem sehr großen Aufwand möglich und erfordert gleichfalls sehr viel Energie.
Ob die EU-Kommision gleichzeitig eine Glühlampenpolizei zur Überwachung des Wolframwendelverbots einsetzen will, ist derzeit unbekannt, aber sicher nicht ausgeschlossen.
Die Stromkosten könnten dadurch erheblich gesenkt werden, erklärte die Kommission. Dass man Glühbirnen auch dimmen oder abschalten kann, ist der den EU-Parlamentariern offensichtlich unbekannt.
Bis zum Jahr 2020 könnten 80 Terrawattstunden Energie eingespart werden, das entspreche dem Stromverbrauch Belgiens pro Jahr, rechnete die Behörde aus. Auch wenn Energiesparbirnen mit rund fünf Euro zehn Mal teurer seien als die herkömmliche Birne, falle pro Stück über die gesamte Lebensdauer eine Ersparnis von 80 Euro an - rechnet die EU ihre Maßnahme schön.
Gesundheitsgefahren seien von Energiesparbirnen nicht zu befürchten, sagte der Sprecher von EU-Energiekommissar Andris Piebalgs. Der Quecksilbergehalt liege deutlich unter dem zulässigen Grenzwert, und die Mitgliedstaaten seien seit 2002 verpflichtet, eine wirksame Entsorgung sicherzustellen. Ob es auch dafür wirksame Kontrollen geben wird, steht ebenfalls noch nicht fest.
Fest steht nur, dass die EU weitere Vorgaben zum Energiesparen im Alltag plant. Demnächst sollen Regeln für Kühlschränke und Fernsehgeräte verabschiedet werden. So wird die EU-Kommision also demnächst ihren Untertanen auch vorschreiben, welchen Fernseherman kaufen darf und welches Fabrikat der Kühlschrank zu haben hat. Vorschriften für Wasserboiler undElektromotoren sollen ebenfalls folgen. Im Europäischen Parlament kam bereits Kritik an der "Ökodiktatur" auf, doch die Abgeordneten brachten keine Mehrheit für einen Beschluss gegen die Stromsparmaßnahmen auf.