Lieber Leser,
E.ON investiert verstärkt in eine möglicherweise bahnbrechende Technologie: Flugwindräder. Bildlich gesprochen handelt es sich um eine Art „Drachen“, der an einem Seil zieht und durch die Zugenergie einen am Boden installierten Generator antreibt. Die Technik bietet gegenüber herkömmlichen Windrädern an Land und auf See große Vorteile.
So ist in der Flughöhe der Drachen, die sich bei etwa 450 Meter befindet, die Windausbeute gleichmäßiger und höher. Verdoppelt sich die Windenergie am Boden, so ist sie auf 450 Meter acht Mal so groß. Ein weiterer Pluspunkt der Flugdrachen ist der einfachere Aufbau. Große Rotorblätter und aufwändige Spezialtransporte an die Baustelle würden ebenfalls entfallen. Das könnte dem Konzern eine größere Stromproduktion zu geringeren Kosten ermöglichen.
Sind die Pläne konkret?
Der Energieriese plant ein Pilotprojekt zu Flugwindrädern vor der irischen Küste. Hierfür nimmt E.ON 3 Millionen Euro in die Hand und ist bereits eine Kooperation mit Ampyx Power eingegangen. Ampyx ist ein niederländischer Spezialist für Flugwindsysteme. Sollten die Tests positiv verlaufen, könnte die neue Technologie eine Zeitenwende der erneuerbaren Energien einläuten. Der Strom könnte emissionsfrei, kostensparend, nahezu wetterunabhängig, materialsparend und landschaftlich wenig störend produziert werden.
Trotz aller Euphorie weisen Experten jedoch darauf hin, dass Flugwindräder noch nicht ausreichend unter realen Bedingungen weiterentwickelt wurden. Die Marktreife könnte auch noch mehr als zehn Jahre in der Zukunft liegen.
EinBeitrag von Elsa Heß.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse