Kein verspäteter Aprilscherz, sondern neuer Bevormundungsterror gegen Autofahrer: Tempo 30 in der Stadt - und zwar auf allen Straßen - fordert das Umweltbundesamt.
"Tempo 30 sollte auf allen Straßen in der Stadt gelten", fordert die Chefin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Tempo 30 bringt bessere Luft, flüssigeren Verkehr und weniger Unfälle - und man ist in der Regel genauso schnell unterwegs." Zwar könnten auf bestimmten Straßen auch höhere Geschwindigkeiten erlaubt werden, aber 30 Stundenkilometer solle die Regel sein.
In einem Papier mit dem Titel "Stadt für Morgen" (Zitat: "Umweltschonend mobil – lärmarm – grün – kompakt – durchmischt") nennt das Umweltbundesamt (UBA) die Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit bei den kurzfristigen Zielen bis 2020.
DStGB: Keine verkehrspolitische Bevormundung
"Wie der Verkehr möglichst gefahrlos und flüssig läuft, kann vor Ort besser entschieden werden als von einem Bundesamt. Gerade in großen städtischen Ausfallstraßen wäre Tempo 30 eine zusätzliche Belastung für die Umwelt durch weitere Staus und nicht fließenden Verkehr", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg mit Blick auf jüngste Äußerungen des Bundesumweltamtes heute in Berlin.
Die Lösung der Verkehrsprobleme liegt in einem konsequenten Ausbau des ÖPNV, des Radverkehrs, der digitalen Verkehrsführung und der Vernetzung der verschiedenen Mobilitätskonzepte. Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, man könne mit immer mehr Verboten und Einschränkungen nachhaltig Probleme lösen.