Welches Land ist gemeint?
„Für mich, der ich in einem freien Geist erzogen worden bin, von religiösem Horror unbeeinflusst, ohne jegliche Furcht, ist das „X-Land“ von zu vielen Dingen geprägt, die ich für verabscheuenswürdig halte.
Bequemlichkeit und Gewohnheit verleiten uns vielleicht dazu, Freiheiten leichtfertig aufzugeben; aber ich bin jedenfalls nicht bereit für ein Credo, das sich keinen Deut darum schert, in welch dramatischem Ausmaß es die Freiheit und Sicherheit des täglichen Lebens beeinträchtigt, indem es willkürlich die Waffen der Verfolgung, Zerstörung und der internationalen Zwietracht einsetzt.
Wie könnte ich eine Politik gutheißen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie zuhause Millionen für die Bespitzelung von Familien und gesellschaftlichen Gruppen ausgibt, und im Ausland für das Schüren von Konflikten?
Wie könnte ich eine Doktrin akzeptieren, die einer Bibel gleich präsentiert wird, über jegliche Kritik erhaben, gleichzeitig aber ein nutzloses ökonomisches Lehrbuch ist, von dem ich weiß, dass es nicht nur inhaltlich falsch ist, sondern für die moderne Zeit zudem ohne jegliches Interesse oder Nutzen?
Wie könnte ich ein Credo verinnerlichen, welches den Dreck dem Fisch vorzieht, indem es das ungebildete Proletariat über das Bürgertum und die Intelligenzia erhebt, die, welche Fehler ihnen auch immer anhaften mögen, gleichwohl die Qualitäten des menschlichen Lebens verkörpern und mit Sicherheit die Saat jeglichen menschlichen Fortschritts darstellen?
Selbst wenn wir eine Religion bräuchten, wie könnten wir sie je in jenem trüben Unsinn finden, den die Mainstream Medien verbrteiten?
Es ist für einen wohlerzogenen, anständigen und intelligenten Sohn Westeuropas schwer, hier seine Ideale zu finden, außer er hätte zuvor einen ziemlich intensiven und schrecklichen Umerziehungsprozess durchlaufen, in welchem seine persönlichen Wertvorstellungen von Grund auf geändert wurden."
Wer ist der Autor? Welches Land wird beschrieben? Auflösung nächste Seite{mospagebreak}
Gemeint ist die Sowjetunion. Der Text stammt aus der Feder von John Maynard Keynes Keynes.
(* 5. Juni 1883 in Cambridge; † 21. April 1946 in Tilton, Firle, East Sussex). Keynes war ein britischer Ökonom, Politiker und Mathematiker. Er zählt zu den bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts und ist Namensgeber des Keynesianismus. Seine Ideen haben bis heute Einfluss auf ökonomische und politische Theorien.
Seine Ansichten zur Sowjetunion verfasste Keynes im Jahre 1925 - einer Zeit, in der z.B. Roosevelts halbes späteres Regierungsteam der „Progressiven“ -noch zu Stalin gepilgert sind, um wirtschaftspolitische Inspiration zusuchen. Hier der Originaltext (via weissgarnix.de)::
Für mich, der ich in einem freien Geist erzogen worden bin, von religiösem Horror unbeeinflusst, ohne jegliche Furcht, ist das „Rote Russland“ von zu vielen Dingen geprägt, die ich für verabscheuenswürdig halte. Bequemlichkeit und Gewohnheit verleiten uns vielleicht dazu, Freiheiten leichtfertig aufzugeben; aber ich bin jedenfalls nicht bereit für ein Credo, das sich keinen Deut darum schert, in welch dramatischem Ausmaß es die Freiheit und Sicherheit des täglichen Lebens beeinträchtigt, indem es willkürlich die Waffen der Verfolgung, Zerstörung und der internationalen Zwietracht einsetzt. Wie könnte ich eine Politik gutheißen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie zuhause Millionen für die Bespitzelung von Familien und gesellschaftlichen Gruppen ausgibt, und im Ausland für das Schüren von Konflikten? Wie könnte ich eine Doktrin akzeptieren, die einer Bibel gleich präsentiert wird, über jegliche Kritik erhaben, gleichzeitig aber ein nutzloses ökonomisches Lehrbuch ist, von dem ich weiß, dass es nicht nur inhaltlich falsch ist, sondern für die moderne Zeit zudem ohne jegliches Interesse oder Nutzen? Wie könnte ich ein Credo verinnerlichen, welches den Dreck dem Fisch vorzieht, indem es das ungebildete Proletariat über das Bürgertum und die Intelligenzia erhebt, die, welche Fehler ihnen auch immer anhaften mögen, gleichwohl die Qualitäten des menschlichen Lebens verkörpern und mit Sicherheit die Saat jeglichen menschlichen Fortschritts darstellen? Selbst wenn wir eine Religion bräuchten, wie könnten wir sie je in jenem trüben Unsinn finden, den die roten Buchhandlungen verbreiten? Es ist für einen wohlerzogenen, anständigen und intelligenten Sohn Westeuropas schwer, hier seine Ideale zu finden, außer er hätte zuvor einen ziemlich intensiven und schrecklichen Umerziehungsprozess durchlaufen, in welchem seine persönlichen Wertvorstellungen von Grund auf geändert wurden.