EU-Kommissarin Neelie Kroes läutet das Ende der WestLB AG ein. Zehn Tage vor Ablauf der Frist zur Vorlage eines neuen Geschäftsmodells hat die EU nach Informationen des Nachrichtenmagazins FOCUS den Eigentümern der Düsseldorfer Landesbank signalisiert, dass die umstrittene Beihilfe eines Rettungsschirms in Höhe von fünf Milliarden Euro genehmigt wird.
Im Gegenzug soll die Bank aber in einem „geregelten Bieterverfahren“ verkauft werden. Bis Ende Juni will Kroes laut FOCUS mit dem WestLB-Vorstand und den Eigentümern die Details verhandeln und verabreden.
Nach FOCUS-Informationen aus Brüssel steht das Szenario schon weitgehend fest: Da es keinen Käufer für das Gesamtinstitut gibt, wird die WestLB AG bis zum Jahr 2013 in Einzelteilen verkauft und abgewickelt.
Aus Bankenkreisen erfuhr FOCUS, dass als erste Teile die WestLB-Töchter Weberbank und Ready Bank verkauft werden sollen. FOCUS zitiert einen Banker: „Dafür gibt es Käufer.“ Auch die Westdeutsche Immobilienbank in Mainz wird wohl schnell einen neuen Eigentümer finden. FOCUS zufolge gilt die Helaba als Interessent.
Die Hessen interessieren sich auch für das Verbund- und Mittelstandsgeschäft. Den so genannten Transaction-Bereich, den Zahlungsverkehr, könnte nach FOCUS-Informationen die sparkassen-eigene Landesbank Berlin übernehmen.