Gold steigt kurzzeitig auf fast 1.300 USD, Preisanstieg stark spekulativ getrieben
Von Commerzbank Commodity Research
Schwache US-Konjunkturdaten für März und April – die Inflationsrate legte nicht so stark zu wie erwartet, die Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück und auch der Empire Manufacturing-Index enttäuschte – ließen den Goldpreis gestern deutlich steigen.
Auftrieb gaben wohl auch der Ausgang des Referendums in der Türkei sowie das verbale Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea. Gold kletterte im Zuge dessen bis auf fast 1.300 USD je Feinunze und markierte damit kurzzeitig ein neues 5-Monatshoch.
Die Gewinne wurden aber nicht gehalten, so dass Gold heute Morgen wieder bei gut 1.280 USD notiert. In Euro gerechnet verteuerte sich Gold gestern vorübergehend auf ein 8-Monatshoch von über 1.220 EUR je Feinunze, fiel anschließend aber wieder auf gut 1.200 EUR zurück.
Silber legte im Vergleich zu Gold unterproportional zu und gab später ebenfalls die Gewinne wieder ab. Der Preisanstieg von Gold und Silber in der letzten Woche dürfte stark spekulativ getrieben gewesen sein.
Denn ein Blick auf die CFTC-Statistik zeigt, dass die spekulativen Finanzanleger schon in der Woche zum 11. April ihre Netto-Long-Positionen bei Gold und Silber weiter ausgeweitet hatten.
Bei Gold lagen sie am Datenstichtag mit 133 Tsd. Kontrakten auf einem 5-Monatshoch, bei Silber erreichten sie ein Rekordhoch von 98,6 Tsd. Kontrakten. In beiden Fällen dürften die Netto-Long-Positionen mittlerweile noch höher sein. Dies birgt aber auch Korrekturpotenzial.