Lieber Leser,
der präziseste Ausdruck erhöhter Unsicherheiten, die von den französischen Wahlen ausgehen, wird in der Regel durch den Spread zwischen den Renditen der zweijährigen deutschen Anleihen sowie den zweijährigen französischen Anleihen angezeigt. Wenn der Spread steil ansteigt, dann fallen die deutschen Renditen, während die französischen steigen.
In solch einem Umfeld werden auch deutsche Bundesanleihen deutlich nachgefragt. Erkennbar auch am Kurs für den am Terminmarkt gehandelten Bund-Future. Dieser befindet sich seit geraumer Zeit in einem Aufwärtstrend, wie der untere Chart deutlich macht. Ein Ausbruchsversuch nach unten scheiterte zuletzt.
Fehlausbruch und erwartete Risiken
Der erste Ausbruch entpuppte sich aus der markttechnischen Perspektive als Fehlausbruch. Der Bund-Future Kurs notiert aktuell erneut oberhalb des 100-Wochendurchschnitts (gelb) und über der zuvor leicht unterschrittenen Aufwärtstrendlinie. Erhöhte politische und geopolitische Risiken unterstützen die aktuelle Erholung. Hinzu kommen die erneut geringer ausfallenden Inflationserwartungen, die mit fallenden Rendite, also steigenden Kursen bei Anleihen, oft einhergehen.
Korrekturtrend noch intakt
Allerdings scheint der Korrekturtrend, wie der obere Chart ebenfalls zeigt, in Form der bullischen Flagge noch intakt zu sein. Heisst: Sofern die Flagge nicht überwunden wird, dürfte der langfristige Aufwärtstrend weiter korrigiert werden. Als überwunden gilt die Flagge bei Kursen oberhalb von 165 Punkten.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse