InÄthiopiens Hauptstadt Addis Abeba gibt es keine Cola mehr. DieKreditkrise hat ihr erstes prominentes Opfer gefordert, berichtetBBC-Online. Der Hintergrund: Kronkorken und Essenz für den braunen Karieserzeuger müssen in Devisen bezahlt werden und die sind knapp.
Dass in afrikanischen Ländern verschiedene Güter wieTreibstoffe, Seife, Zucker oder Batterien ausgehen, sei keineBesonderheit, meint BBC-Korrespondentin Elizabeth Blunt. Dass es keinCoca Cola mehr gebe, sei allerdings wirklich eine Besonderheit, meintdie Journalistin. Die East African Bottling Share Company, die denSoftdrink in der Region abfüllt, hat in der Vorwoche die Produktion inÄthiopien eingestellt.
Nach Auskunft des Unternehmens gebe es zwar genügend Vorrat vomsüßen Getränk, allerdings fehle es an Verschlusskapseln, so dieAbfüllfirma. Das Unternehmen, das insgesamt für 1.000 Mitarbeiter einenArbeitsstopp verhängte, erklärte, dass die äthiopische Regierung indieser Sache bereits interveniert hat. Die East African Bottling Share Company kündigteindessen an, dass man die Produktion sehr bald wieder fortführen werde.
Die BBC-Korrespondentin meldet, dass sich die Nachricht vom Endedes Softdrinks wie ein nationaler Notfall anhöre. Nicht nur Coca Cola,sondern auch Pepsi, Sprite und Fanta sind in der äthiopischenHauptstadt nicht mehr lieferbar. Geschätzte 35.000 Läden in ganzÄthiopien sind von der Softdrink-Krise betroffen. In der Zwischenzeitsammeln Straßenkinder die angeblich so dringend benötigtenFlaschenverschlüsse von den Straßen Addis Abebas und verkaufen sie um20 Cent pro Kilogramm an die Unternehmen.
Coca Cola ist selbst in den entlegensten Regionen von Äthiopien undanderen afrikanischen Ländern erhältlich. Für die Experten ist dieVerknappung der Softdrinks tatsächlich ein Zeichen dafür, dass dieschlimmste Bankenkrise Afrika bereits erreicht hat. Und damit sei auchklar, dass die Reserven an Fremdwährungen zum Aufrechterhalten desWirtschaftssystems zu gering sind.
--->BBC: Ethiopia's capital Addis Ababa runs out of Coca-Cola