Lieber Investor,
wäre die Hausse noch jung und stiegen die Kurse eher zögerlich entlang der Mauer der Sorgen, wäre eine dynamische Aufwärtsbewegung ebenso wahrscheinlich wie ein scharfer Rückfall der Kurse. Wir blicken aber auf einen recht reifen Bullenmarkt zurück und damit wird die Korrektur allein aus zeitlichen Gründen immer wahrscheinlicher.
Mit Donald Trump ist ein recht impulsiver Präsident im Weißen Haus
Die Wirtschaft schwächelt nicht. Sie erweckt aber auch nicht den Anschein als strotze sie vor Kraft und Dynamik. Hinzu kommen die politischen Belastungsfaktoren. Sie sind eigentlich immer gegeben und jede Zeit hat ihre eigenen Herausforderungen. Syrien ist seit 2011 ein permanentes Thema, das Regime von Kim Jong-Un in Nordkorea ebenso und die Brexit-Verhandlungen hängen für die nächsten zwei Jahre wie ein dunkles Damoklesschwert über dem Markt. Dazu sitzt mit Donald Trump ein recht impulsiver Präsident im Weißen Haus.
Es kann sein, dass eines dieser Problemfelder den Startschuss zur Korrektur gibt. Darauf setzen würde ich nicht. Der Markt kann auch von sich aus wegkippen, weil die Zinsen immer weiter steigen und die wirtschaftliche Dynamik nachlässt. Sollte deutlich werden, dass die gute Stimmung der letzten Monate nichts weiter als heiße Luft war, wird diese Luft zwangsläufig aus den Aktienkursen entweichen müssen.
Natürlich ist es möglich, dass uns der Markt wie nach dem Brexit und der Trump-Wahl erneut überrascht und auf neue Hochs steigt. Doch die Notwendigkeit einer Korrektur wird damit nicht kleiner. Aus diesem Grund ist aus meiner Sicht für den Rest des Jahres eine scharfe Korrektur wahrscheinlicher als der Beginn einer neuen Teilrallye innerhalb der laufenden Hausse. Aber warten wir es ab.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse