Liebe Leser,
GfK macht schwere Zeiten durch. Der Konzern wird erstmals seit 80 Jahren keine Dividende an seine Aktionäre ausschütten. Die operativen Zahlen sind einfach zu schlecht. Die Finanzkrise hat den Konzern voll erwischt. Der Umsatz sank um 3,8% auf rund 1,5 Mrd €. Dabei musste ein erheblicher Fehlbetrag verkraftet werden. Unterm Strich stand ein Verlust von -141 Mio €. In der Konzerngeschichte ist das ein Rekordverlust, für den vor allem die enormen Sonderabschreibungen verantwortlich waren. GfK muss dringend etwas tun, um international wieder wettbewerbsfähig zu werden.
Ein Squeeze-Out-Verfahren wäre möglich
Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich der Vorstand besonders zurückhaltend. Immer wieder werden die schwierigen Marktbedingungen und der harte Wettbewerb betont. Wie es für den Konzern weitergeht, ist völlig unklar. Nach dem Einstieg eines Großinvestors,
der jetzt 40,2% hält, ist alles möglich. Zusammen mit dem GfK Verein kommen sie auf ein Stimmgewicht von 96,7%.
Damit wäre sogar ein Squeeze-Out-Verfahren möglich, bei dem die Minderheitsaktionäre zwangsweise ihre Anteile verkaufen müssten, um den Hauptaktionären die vollständige Mehrheit zukommen zu lassen. Auch personell hat sich einiges verändert. Peter Feld, ehemaliger Geschäftsführer von WMF, hat die Spitze des Marktforschungsunternehmens übernommen. In welche Richtung sich der Konzern dadurch entwickeln wird, ist unklar. Aktuell überwiegen die Risiken.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse