Liebe Leser,
ohne einen Sonderaufwand von 7,13 Mrd. $ vor Steuern im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor 7Jahren hätte der Konzern deutlich besser abgeschnitten. Der Verlust zu Wiederbeschaffungskosten sank von 5,16 auf 1 Mrd. $. Im 2.Halbjahr schrieb BP aber schon wieder einen Gewinn von 1,73 Mrd. $. Im Upstream-Geschäft hat der Konzern dank des gestiegenen Ölpreises operativ 574 Mio. $ verdient. Das Raffinerie-Ergebnis sank dagegen um 27% auf 5,16 Mrd $.
Die tägliche Öl- und Gasförderung lag mit 2,2 Mio. Barrel nahezu auf Vorjahresniveau
BP erwartet weiter steigende Ölpreise und wird in diesem Jahr die Investitionen in die Förderung auf 16 bis 17 Mrd. $ erhöhen. Zuletzt hat sich der Konzern an bestehenden Projekten in Mauretanien, Senegal, Abu Dhabi und Ägypten beteiligt und startet neue Projekte in Aserbeidschan und im Oman. Auch im Golf von Mexiko wird BP wieder auf Ölsuche gehen. Alle diese Projekte werden aber erst ab 2020 Wachstumsbeiträge liefern. Zudem braucht der Konzern einen Ölpreis von 60 $ pro Barrel, um die Investitionen und auch die Dividenden aus eigener Kraft stemmen zu können.
Bisher war von 50 bis 55 $ die Rede. BP wird daher noch stärker an der Kostenschraube drehen müssen. Der Abbau von 4.000 Stellen bis 2018 wird vermutlich nicht reichen. Die Jahreszahlen sehen auf den ersten Blick solide aus, haben aber unsere und die Erwartungen des Marktes verfehlt. Derzeit spricht nur die attraktive Dividendenrendite für den Konzern.
Unternehmensporträt
BP ist die Holdinggesellschaft der nach Umsatz weltweit drittgrößten Öl- und Petrochemiegruppe. Wichtigste Geschäftsbereiche sind Exploration, Förderung, Raffinierung und Vermarktung von Öl und Naturgas sowie Verarbeitung und Verkauf von petrochemischen Produkten.
EinBeitrag von Jens Gravenkötter.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse