Liebe Leser,
Royal Dutch Shell hat im abgelaufenen Jahr 11,8% weniger umgesetzt, aber 136% mehr verdient. Der viel beachtete Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten (CCS) brach dagegen um 37% auf 7,18 Mrd. $ ein, den niedrigsten Wert seit 10 Jahren. In beiden Sparten lief es nicht rund. Der Upstream-Verlust hat sich zwar um 58% reduziert, beträgt aber immer noch 3,7 Mrd. $. Das Downstream-Ergebnis schrumpfte um 36% auf 6,6 Mrd. $.
Die Trendwende ist in Sicht
Schon im 4.Quartal stiegen der Umsatz um 11,4% und der CCS-Gewinn um 14% auf 1,8 Mrd. $. Geholfen haben zum einen Sparmaßnahmen, zum anderen der übernahmebedingte Anstieg der täglichen Öl- und Gasproduktion um 28% auf 3,9 Mio. Barrel. Im Jahresvergleich stieg die Fördermenge um 24% auf 3,67 Mio. Barrel. Im laufenden Jahr soll es weiter aufwärts gehen.
In neue Förderprojekte werden 25 Mrd. $ investiert. Der Konzern braucht aber einen Ölpreis von 60 $ pro Barrel, um profitabel zu wirtschaften. Erst bei dieser Marke kann Royal Dutch Shell einen freien Cashflow von 20 bis 25 Mrd. $ generieren, der Investitionen und Dividenden abdeckt. Nahezu abgeschlossen ist die Integration der BG Group.
Royal Dutch Shell kontrolliert jetzt 20% des Marktes für Flüssiggas
Der 53 Mrd. $ teure Zukauf belastet aber auch die Bilanz. Die Nettoschulden wurden zwar im Jahresverlauf reduziert, betragen aber immer noch 73,3 Mrd. $. Für weitere Entlastung sorgt das laufende 30Mrd $ schwere Verkaufsprogramm, das zum großen Teil bereits umgesetzt wurde. Zuletzt wurden Öl- und Gasfelder in der Nordsee und in Thailand abgestoßen. Die hohe Dividendenrendite hält die Aktionäre bei Laune.
Unternehmensporträt
Royal Dutch ist nach Umsatz der weltweit zweitgrößte Ölkonzern. Die Doppelholding wurde 2005 abgeschafft und eine einheitliche Konzernstruktur mit einem Management gebildet. Geschäftsfelder sind Exploration und Produktion von Öl und Gas, petrochemische Produkte sowie erneuerbare Energien. Zudem betreibt der Konzern das weltgrößte Tankstellennetz.
EinBeitrag von Jens Gravenkötter.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse