Liebe Leser,
E.ON hat 2016 einen Rekordverlust in Höhe von 16 Mrd € erlitten. Zusätzliche Abschreibungen und Belastungen aus dem Atomausstieg haben ein tiefes Loch in die Bilanz gerissen. Positiv daran ist: 13,8 Mrd € entfallen auf Aktivitäten aus nicht fortgeführten Geschäften und werden 2017 nicht erneut anfallen. Negativ: Die fortgeführten Aktivitäten erwirtschafteten einen Verlust von 2,2 Mrd €. Wie RWE muss E.ON zur Entsorgung des Atommülls, neben den getätigten Rückstellungen in Höhe von 8 Mrd €, einen Risikozuschlag von weiteren 2 Mrd € in den Kernenergiefonds einzahlen.
E.ON bleibt für den Rückbau der Kernkraftwerke verantwortlich
Um den zusätzlichen Finanzbedarf zu stemmen, hat E.ON eine 10%ige Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von 200 Mio Aktien durchgeführt. Das hat 1,35 Mrd € brutto in die Kasse gespült und das Eigenkapital gestärkt. Ein dringend notwendiger Schritt: Nach 19 Mrd € im Vorjahr ist das Eigenkapital auf 1,28 Mrd € geschrumpft. Gemäß der Neuregelung der Atommüllentsorgung bleibt E.ON für den Rückbau der Kernkraftwerke verantwortlich.
Das schwer kalkulierbare Risiko der Lagerung und Entsorgung geht auf den Bund über und verschafft dem Konzern mehr Planungssicherheit. CEO Teyssen sagte dazu: „Die Bilanz des Übergangsjahres 2016 ist eine Zäsur, die den Weg von E.ON in die neue Energiewelt frei macht. Damit können wir uns nun voll und ganz auf unsere Kunden in den drei Kerngeschäften Energienetze, Kundenlösungen und erneuerbare Energien konzentrieren.“ Die Dividende wurde mit 0,21 € je Aktie stark zusammengestrichen, soll 2017 aber auf 0,30 € steigen.
EinBeitrag von Volker Gelfarth.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse