Der Abwärtstrend des Luftfrachtverkehrs scheint sich 2009 noch zu verschlimmern.
Obwohl die Fluggesellschaften ihre Kapazitäten bereits reduziert hatten, sahen sich
im Februar „alle Frachtmärkte einer extrem niedrigen Nachfrage ausgesetzt als Kon-
sequenz des eingebrochenen internationalen Güterhandels“, wie die International
Air Transport Association in ihrem neuesten Branchenbericht schreibt. Am härtes-
ten traf der Nachfrageeinbruch afrikanische Frachter, deren Transportmenge im Ver-
gleich zum Vorjahresmonat um über 30 Prozent fiel. Asiatische Gesellschaften, die
den größten Teil des Frachtverkehrs übernehmen, verzeichneten ein 25-prozentiges
Minus. Der europäische Markt brach um 23 Prozent ein. Bereits seit Juni 2008
nimmt der Luftfrachtverkehr immer stärker ab, er gilt unter Ökonomen als Früh-
indikator für die weltwirtschaftliche Entwicklung. Lufthansa Cargo, die weltweit
zweitgrößte Luftfrachtfluggesellschaft, „sieht bisher keinen Trend zur Verbesserung“,
sagt ihr Sprecher Nils Haupt. Im Februar lag der Frachtnutzladefaktor, ein Indika-
tor für die Auslastung der Maschinen, trotz bereits reduzierter Kapazitäten bei nur
noch 59,5 Prozent. „Historisch gesehen sind wir bei einem nie dagewesenen Ein-
bruch“, so Haupt. DER SPIEGEL 14/2009