Trotz des deutlich gesunkenen Gehaltes bei Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering dessen Bezahlung kritisiert. „Wenn ein Manager für kurzfristige Gewinne Boni bekommt, könnte er ja für kurzfristige Verluste auch mal Mali zahlen.
Davon habe ich aber nichts gehört“, sagte Müntefering in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS. Das Gehalt von Ackermann verringerte sich angesichts eines Verlustes von rund vier Milliarden Euro im Jahr 2008 von rund 14 Millionen im Vorjahr auf rund 1,2 Millionen Euro.
Scharfe Kritik äußerte Müntefering an den ehemaligen Managern der Hypo Real Estate: „Dass diejenigen, die dort einen Milliardenschaden angerichtet haben, jetzt auf ihre vertraglichen Boni und Supergehälter pochen, das ist schon randständig.“
Auf die Frage, ob er Bankern noch vertraue, antwortete der SPD-Chef: „Es gibt viele gute. Aber es gibt auch einige, die ein übles Spiel gespielt haben.“ Müntefering sprach dabei von „Halbstarken, die selbst gar nicht kapiert haben, was sie eigentlich anrichten. Pyromanen, die Spaß daran haben, das Ganze abzubrennen. Aber auch Gangstern, die sich mit krimineller Energie das Geld anderer Leute besorgen.“