Reale Folgen jeder Inflation:
- Zu viel Geld – ensprechend zu viel Schulden
- zu viel Produktionskapazitäten
- zu viel unbezahlbar werdende Arbeitsplätze
Derdeflationäre Prozessbesteht somit aus:
- Vernichtung der uneinbringlich gewordenen Geldforderungen, der faulen Schulden also durch Gläubigerverzicht.
- Abbau der unnütz gewordenen Produktionskapazitäten durch Betriebsschließungen und Unternehmenszusammenbrüche
- Vernichtung der unrentablen Arbeitsplätze
Jede Deflation beginnt – am Anfangfast unbemerkt– schon mitten in der Inflation. Noch steigen die Preise, nochwucherndie Schulden. Die Zahl der Pleiten nimmt zu, die Arbeitslosigkeitbleibt.Noch immer aber steigen die Preise, wenn auch weniger stark. Mansprichtvon ersten Stabilitätserfolgen, und man bekämpft dieInflationtapfer weiter als den Feind Nr. 1, allerdings auch weiter mit denfalschenMitteln.
Und dann kommt die Wende. Die Preisewerden stabil,das Wachstum geht auf Null, die Nachfrage stagniert, die Deflationgewinntdie Oberhand. Sie überholt die Inflation, sie bestimmt zunehmenddieKonjunktur. Der Konsum stagniert immer mehr: Die einen wollen nichtmehrkaufen, immer mehr aber können nicht mehr kaufen.
Die Deflation wird sichtbar. DieInflationsspiralehat sich umgekehrt. Sie wird zur Deflationsspirale.
Alle Notenbanken bilden sich ein, siewärenHerren der Geldversorgung und könnten mit Verknappung oderVermehrungdes Geldes unmittelbar Einfluß auf die Nachfrage und damit aufdenKonjunkturverlauf nehmen. Von allen Notenbanken wird übersehen,dassnicht die Geldversorgung das Verhalten der Wirtschaftsteilnehmer unddamitdie allgemeine Nachfrage steuert, sonder nichts anderes als diePreistrenderwartungim allgemeinen und die Zinstrenderwartung im besonderen. Wer glaubt,dassdie verfügbare Geldmenge die Nachfrage bestimmt, der verwechseltganzeinfach Kaufen mit Bezahlen.
Zum Bezahlen braucht man Geld, zum Kaufenbrauchtman es nicht.
Jede Deflation beginnt mit einerInflation. KeineInflation endet ohne Deflation.
Inflation kann man von Anfang anbekämpfen,man kann sie im Keim ersticken. Deflation kann man nicht ersticken, mankann sie nur hinausschieben oder beschleunigen, man kann sie übersich ergehen lassen oder ihre Folgen durch monetäre Manipulationauffangen.
Jede Inflation bringt eineAufblähung derSchulden, eine Aufblähung der Produktionskapazitäten, eineAufblähungder Arbeitsplätze, eine Wucherung der Geldvermögen.Überallentstehen Überkapazitäten.
Diese Überkapazitäten sind aberrealeTatbestände, im Gegensatz zu der Teuerung, die vorbei ist, wenn sieabgeklungen ist. Das heisst auch: mit der Wiedergewinnung derPreisstabilitätist die Inflation nicht besiegt. Was danach bleibt, sind dieseÜberkapazitäten,die abgebaut werden müssen, wenn die Wirtschaft wieder ganzgesundensoll.
Dieser Abbau derÜberkapazitäten istdie Deflation, ein schmerzhafter Prozeß der Demontage.
Zu diesem Prozeß gehören derAbbau derfaulen Schulden, der Abbau der Produktionskapazitäten und derArbeitsplätze,und es gehört dazu der Abbau des viel zu großenGeldvolumens.Dieser Abbau tritt in Erscheinung als Preisverfall, alsInsolvenzenanhäufung,als Arbeitslosigkeit, als riesiger Kreditausfall und entsprechend alsGeldvermögensverfall.
...die inflatorischen Wucherungen setzensich nochimmer fort in Gestalt der anhaltenden immensen überproportionalenSchuldenvermehrung. Auch davon muss das meiste wieder gewaltsamabgebautwerden.
Die entscheidenden Denkfehler sind:
Inflation ist nicht die Folge von zu vielGeld.Zu viel Geld ist die Folge der Inflation.
Inflation ist also niemals die Folgeeiner zu starkgewachsenen Geldmenge.
Richtig ist:
- Inflation ist die Folge von Preisspekulationen ("Alles wird teuerer")
- Inflation ist mehr Nachfrage zu steigenden Preisen
- Inflation ist somit überhöhte Verschuldungsbereitschaft
- Inflation bringt Geldvermehrung und Schuldenausweitung
Inflation schafftÜberkapazitäten, schafftüberproportionale Volumina auf allen Gebieten: Produktion,Arbeitsplätze,Schulden und Geld – real!!! Diese Überkapazitätenmüssenbeseitigt werden, sonst gibt es keine Normalisierung.DeflationärerAbbau heisst:
- Vernichtung von Produktionskapazitäten
- Vernichtung von unrentablen Arbeitsplätzen
- Beseitigung von uneinbringlichen Forderungen bzw. faulen Schulden (Abschreibungen, Wertberichtigungen, Bankenpleiten)
- Reduktion von Geldbeständen (Währungsreform und Währungsschnitt)
Dies alles sind zuverlässige undunbarmherzigemonetäre Gesetze.
Die Vernichtung alter Schulden hat schonbegonnen,aber nur zu einem geringen Teil. Der größte Teil der alten,inzwischen zu großen Teilen uneinbringlich gewordenen Schuldenstehtnoch unkorrigiert in den Büchern. Das Kartenhaus der Schulden wirdeinerseits noch ständig durch neue Karten ausgeweitet underhöht,es wird andererseits nur durch Betrug noch zusammengehalten. Zugleich:Die Preise fallen. Das ist Deflation und Rezession.
Die Schulden sind die Rückseiteallen Geldes.Notenbanken wissen das nicht.
Der grobe Kunstfehler beruht auf derirrigen Annahme,die Preisinflation sei die Inflation selbst. In Wirklichkeit ist derKaufkraftverfalleiner Währung ein Symptom der Inflationskrankheit. Die eigenlicheKrankheit ist die überproportionale, unsinnige Schuldenvermehrung.Immer mehr neue ungesicherte, niemals bezahlbare Schulden verbreitensichim Wirtschaftskörper als Metastasen bis heute fort. Inzwischentragenauch immer neue Kredit- und Schuldenvarianten zur unkontrollierten undvöllig ausufernden Geldvermehrung bei. Wer schuldet wem? und wieviel?? Diese Frage kann niemand mehr beantworten.
Der deflationäre Bereinigungsprozessist einerecht gewaltsame Heilung der Inflation, niemals das Resultat einerversuchtenGeldverknappungspolitik.
Irrtümer von "Fachleuten"
1. Irrtum:
Mehr Geld bringt mehrkonjunkturbestimmende Nachfrage.
Das ist die quantitativeKaufkraft-Theorie. Sieist falsch, weil Geld nicht zum Kaufen, sondern nur zum Bezahlennötigist.
2. Irrtum:
Fallende Preise beleben dieNachfrage
Fallende Preise sind noch hohe Preise unddämpfendarum die Nachfrage und damit die Konjunktur. Auch fallende Zinsen sindnoch hohe Zinsen. Darum fördern fallende Zinsen die Geldanlage,dasSparen. Darum bringen und bedeuten fallende Zinsen natürlichsteigendeKurse für Geldanlagewerte (Rentenpapiere), vor allem aber auchfürdie Währung selbst.
Die Weltwirtschaftskrise hat längstbegonnen
Zuviel Nachfrage entsteht aus Angst vorder Teuerung,aus Angst vor den höheren Preisen von morgen. Rasches kaufen lohntsich, Sparen bringt Verluste. So ernährt die Inflation dieInflation.Nur eins kann die Inflationsspirale noch aufhalten – eineUmkehrung derPreiserwartung.
Diese Umkehrung beginnt immer, wenn dieZinsenzu fallen beginnen. Die deflationäre Gegenbewegung setzt sich dannfort und nimmt zu, solange die Zinsen weiter fallen, vor allem aber,wennund solange dann auch immer mehr andere Preise ihren inflationärenAuftrieb verlangsamen und das Vorkaufen immer weniger lohnen machen.
Die Konjunktur kühlt ab.
Das neue Erlebnis stabilerer oderrückläufigerPreise dämpft die Kauflust, lässt Sparen wieder lohnenderscheinen.Die Spirale kehrt sich um.