Lieber Leser,
der russische Erdgaskonzern Gazprom hat seine Bücher geöffnet und Einblick in die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres gewährt. Mit einem Umsatz von 6,11 Billionen Rubel (umgerechnet gut 108 Mrd. Dollar) wurde der Vorjahreswert leicht (+1%) verbessert. Während der operative Gewinn aufgrund höherer Betriebskosten zurückging, erhöhte sich der Jahresüberschuss gegenüber 2015 um 21 Prozent auf 952 Mrd. Rubel (16,7 Mrd. Dollar).
Gazprom verzeichnete einen neuen Absatzrekord und ist auch im laufenden Jahr wieder auf einem guten Weg, neue Bestmarken aufzustellen. Bei den Lieferungen nach Westeuropa lag das Unternehmen Mitte April bereits um 15 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums.
Aktie zurück in der Spur?
Die Entscheidung der OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten, die Ölfördermenge zu begrenzen, sorgte bei der Gazprom-Aktie für einen starken Jahresendspurt. Neben dem Kerngeschäft Erdgas betätigt sich das Unternehmen auch im Erdölbereich und profitiert daher von steigenden Ölpreisen. Mitte Januar kam es dann zu einer Trendumkehr und das Papier verlor in den folgenden zwei Monaten knapp 20 Prozent an Wert.
Anleger, die auf eine satte Dividendenerhöhung gehofft hatten, machten hierbei auch ihrem Unmut über die erneut geplatzte Anhebung der Ausschüttungsquote Luft. Eigentlich müssen staatliche und halbstaatliche Konzerne in Russland seit 2016 mindestens 50 Prozent ihrer Gewinne an die Aktionäre weiterreichen. Doch wegen der hohen Investitionsausgaben für laufende Pipeline-Projekte wurde Gazprom wieder einmal eine Sondergenehmigung zuteil, so dass die Ausschüttungsquote weiterhin 25 Prozent beträgt. Nichtsdestotrotz zeigt sich die Aktie in den letzten Tagen deutlich robuster und arbeitet am Sprung über die horizontale Widerstandslinie bei 4,65 Dollar.
EinBeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse