Die deutschen Konzerne treten angesichts der Rezession immer stärker auf die Kostenbremse.
Der Münchner Autobauer BMW will die Kurzarbeit in den Werken Dingolfing und Regensburg bis Ende Mai verlängern, berichtet die Wirtschaftszeitung €uro am Sonntag unter Berufung auf einen Konzernsprecher in ihrer aktuellen Ausgabe (E-Tag: 4./5.4.2009).
Die bislang gültige Vereinbarung war bis Ende April befristet. Auch MAN bereitet wegen der Auftragsflaute eine Verlängerung der Kurzarbeit in seiner Nutzfahrzeugsparte vor: „Wir sprechen mit dem Betriebsrat über eine Ausweitung der Kurzarbeit für das zweite Halbjahr“, zitiert die Wirtschaftszeitungen einen MAN-Sprecher.
Nach den Planungen strebe der Konzern eine Kapazitätskürzung auf dem Niveau des ersten Halbjahres an, heißt es aus dem Konzern. Ein MAN-Sprecher lehnte dazu jeden Kommentar ab. Im ersten Halbjahr solle die Arbeit in den MAN-Werken München, Nürnberg und Salzgitter insgesamt an 70 Tagen ruhen, hieß es zuletzt. Unterdessen bereitet sich auch der Abfüllanlagenhersteller Krones auf Kurzarbeit vor.
„Ab Sommer werden wir die Arbeitszeit deutlich zurückfahren“, sagte Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus gegenüber der Wirtschaftszeitung.
Ungeachtet der jüngsten Entwicklung bei Daimler wollen führende deutsche Industrie-Konzerne an der geplanten Tariferhöhung zum 1. Mai aber festhalten. „Das Management hat die Möglichkeit gehabt, die zweite Tranche der Tarifvereinbarung zu verschieben. Das ist nicht passiert“, sagte Siemens-Betriebsratschef Lothar Adler der Zeitung. Bei MAN und BMW ist eine mögliche Verschiebung ebenfalls „kein Thema“, sagten Konzernsprecher übereinstimmend.
Auch bei Audi steht ein solcher Schritt nicht zur Debatte: Dafür gebe es „keine Notwendigkeit“, sagte Ralf Mattes, Sprecher des Gesamtbetriebsrats bei Audi der Wirtschaftszeitung.Wegen des starken Ordereinbruchs will Daimler über weitere Einschnitte beim Personal insgesamt zwei Milliarden Euro einsparen.
Dabei strebe man auch eine Verschiebung der für Mai geplanten Tariferhöhung auf Dezember an, sagte Personalvorstand Günther Fleig am Mittwoch.Die Öffnungsklausel ist Bestandteil des im November verabschiedeten Tarifvertrags. Die erste Stufe mit einer Erhöhung um 2,1 Prozent ist bereits in Kraft. Zum 1. Mai ist eine weitere Anhebung um 2,1 Prozent vereinbart. Sie kann aus betrieblichen Gründen jedoch um bis zu sieben Monate verschoben werden. Allerdings muss der Betriebsrat zustimmen.