Scheichtum Abu Dhabi will Engagement bei Opel prüfen. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) umwirbt Scheichs.
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) umwirbt Scheichs aus Abu Dhabi als mögliche Investoren für den Autobauer Opel.
Bei einem ersten Sondierungsgespräch zwischen Rüttgers und einem hohen Mitglied der Königsfamilie wurde nach Informationen der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe) ein mögliches finanzielles Engagement erörtert.
Neben Opel wurde über mehr als 20 Unternehmen aus NRW gesprochen, die an Investitionen interessiert sind. Ein NRW-Regierungssprecher bestätigte das Treffen. "Sondierungen finden statt", sagte er. Weitere Gespräche auf Arbeitsebene zwischen dem Emirat und NRW seien vereinbart worden. Der Ministerpräsident sei auch zu einem Staatsbesuch nach Abu Dhabi eingeladen worden. An dem ersten Sondierungsgespräch nahm Scheich Hamdan, ein hohes Mitglied der Königsfamilie, teil.
Dem Vernehmen nach will das Emirat nun prüfen, ob ein Engagement bei Opel infrage kommt. Wie es hieß, habe Rüttgers bei den potenziellen Investoren auf die Vorteile des Automobilstandorts Bochum mit seinen zahlreichen Zulieferbetrieben hingewiesen. Erst vor wenigen Tagen ist ein Investmentfonds aus Abu Dhabi mit 9,1 Prozent beim Stuttgarter Autobauer Daimler eingestiegen.
Durch die Investition flossen dem Unternehmen zwei Milliarden Euro zu. Dagegen schienen die milliardenschweren staatlichen Investmentfonds aus der Golfregion bislang einen Bogen um Opel zu machen. Zur Rettung der deutschen Werke in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern wird dringend ein Investor gesucht.
Wie es hieß, seien die Scheichs aus Abu Dhabi bislang vor allem aus amerikanischer Perspektive über die Lage bei Opel informiert worden. Nun habe aus deutscher Sicht vor allem das Thema einer Herauslösung von Opel aus dem US-Mutterkonzern General Motors eine Rolle gespielt.