Saudi-Arabien soll ab 2018 dem Gremium für Frauenrechten bei den Vereinten Nationen angehören. Es soll „eine dienliche Rolle in der Förderung von Frauenrechten spielen“ und dabei über „globale Standards für die Gleichheit der Geschlechter“ wachen.
Am 19. April wurde Saudi-Arabien in einer geheimen Abstimmung des UNO-Wirtschafts- und Sozialrates, eines der sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen, der nächste Vorsitz für die Kommission für die Rechtsstellung der Frau zugesprochen. Von 2018 bis 2022 wird die saudische Delegation somit in der UNO zum obersten Wächter der Frauenrechte.
Daß nun ausgerechnet Saudi-Arabien künftig für die UNO über die Rechte der Frauen wachen wird, klingt für viele Frauenorganisationen wie ein Hohn, auch deshalb, weil die Saudis erst vor Kurzem mit der Gründung eines Mädchenrates weltweit für Empörung gesorgt hatten. Denn der Rat bestand, wie ein Foto dokumentierte, aus 13 Männern – aber keinem einzigen Mädchen.
Doch der Vorwurf, dadurch ausgerechnet den Bock, der für die Unterdrückung der Frauen allseits bekannt ist, zum Gärtner zu machen, greift zu kurz. Denn die Saudis wollen in Sachen Frauenrechte nun völlig neue Wege gehen. Als einziges Medium weltweit durfte „Kleiner-Akif-Press“ mit dem saudischen UN-Botschafter Abdulaziz Alwasil in einem Acht-Sterne-Puff in Riad ein Interview über das Thema führen.
KLEINER-AKIF-PRESS: Eure Exzellenz, Saudi-Arabien übernimmt in einem Jahr den Vorsitz der Kommission für die Rechtsstellung der Frau. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgenommen? War es eine Überraschung für Sie?
ABDULAZIZ ALWASIL: Allerdings! Eigentlich wollten wir den Vorsitz für die Homosexuellenrechte bekommen, weil wir noch einen einzigen lebenden Schwuli im Lande haben – wartet gerade auf seine Köpfung. Aber dann stellte sich heraus, daß eine alte UNO-Regel besagt, daß es mindestens zwei sein müssen. Auch unser Einwand, daß ein Kamelhengst in der Provinz Tabuk ein total verschwultes Verhalten an den Tag legt und sich die Nüstern schminkt, wurde abgeschmettert. So bekamen wir leider dieses Restposten-Ressort.
KAP: Heißt das, daß Sie in den nächsten Jahren diesbezüglich eher durch Untätigkeit auffallen werden.
AA: Im Gegenteil! Wir nehmen den Vorsitz sehr ernst und bringen gleich viele innovative Ideen in die Kommission mit. Wir werden dieses Frauen-Gedöns geradezu revolutionieren. Denn unsere Inspiration ist der Koran.
KAP: Könnten Sie ein paar dieser Ideen aufzählen, Exzellenz?
AA: Der Hauptunterschied unserer Amtsperiode zu den vorangegangenen wird darin liegen, daß wir die internationalen Hygienestandards anheben und in die Frauenthematik einbinden werden. So werden wir zum Beispiel ein UNO-Programm starten, das den Bau von getrennten Kanalisationen für Frauen in jedem der Mitgliederstaaten fördert.