Liebe Leser,
für Flugzeugbauer wie Airbus oder Boeing sind sie unerlässliche Partner für den Erfolg. Gemeint sind die Triebwerkhersteller, deren Profit-Margen bisweilen sogar über denen der Flugzeugbauer selbst liegen. Aufgrund des immensen Wettbewerbsdrucks ist es nicht leicht, sich in jenem heiß umkämpften Zulieferer-Markt für Flugzeugtechnik durchzusetzen. Dem deutschen Triebwerkhersteller MTU Aero Engines scheint dies jedoch wieder einmal gelungen zu sein. Dies belegen die kürzlich vom Unternehmen veröffentlichten starken Zahlen zum ersten Jahresviertel 2017.
Die Zahlen
Im ersten Quartal 2017 verbesserte sich der Konzernumsatz um 15 Prozent auf 1.261,3 Millionen Euro. Das operative Ergebnis stieg um 20 Prozent auf 157,0 Millionen Euro. Damit erreichte man eine Ergebnismarge in Höhe von 12,4 %, was einer Verbesserung von 0,4 Prozent entspricht. Der Gewinn nach Steuern erreichte mit einem Plus von 21 Prozent den Wert von 111,0 Millionen Euro. Der freie Cashflow pendelte sich zum Ende des Quartals bei 61,0 Millionen Euro ein und ist damit deutlich unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (93,6 Millionen Euro).
Zivile Instandhaltung
Den sehr guten Umsatzanstieg begründet das Unternehmen vor allem mit dem starken Wachstum in der zivilen Instandhaltung. Hier verbesserte sich der Umsatzwert um 37 Prozent auf 588,4 Millionen Euro. Michael Schreyögg, Programm-Vorstand bei MTU, betonte die Fortführung der „Rekordserie“ im Bereich der zivilen Instandhaltung. Für das Gesamtjahr geht Schreyögg davon aus, „dass die zivile MRO das am stärksten wachsende Segment“ sein werde. MRO („Maintenance, Repair and Operations“) bedeutet zu Deutsch: Wartung, Reparatur sowie Betrieb.
Triebwerkgeschäft
Beim zivilen Triebwerkgeschäft verbesserte sich der Umsatz um 10 Prozent auf 611,4 Millionen Euro. Hervorzuheben sei hier das Modell V2500, welches sowohl bei Airbus als auch bei Boeing zum Einsatz komme.
Der Umsatz des militärischen Triebwerksegments sank allerding um 33 Prozent auf 82,9 Millionen Euro. Ein Gros der Aufträge entfiel während des Berichtszeitraums auf das Eurofighter-Triebwerk EJ200. Schreyögg machte überdies deutlich, dass der „Rückgang […] im Gesamtjahr weit weniger deutlich ausfallen“ werde.
Prognose
Für 2017 soll es im Vergleich zur vorher getätigten Prognose keine Unterschiede geben. MTU rechnet mit einem Umsatz von circa 5,1 bis 5,2 Milliarden Euro und einer soliden EBIT-Marge. Nach Steuern soll der Gewinn aufgrund niedriger Zinsaufwendungen deutlicher steigen als das operative Ergebnis. Für das Gesamtjahr will das Unternehmen einen freien Cashflow von etwa 100 Millionen Euro erreichen.
Aktie reagierte positiv
Das starke Zahlenwerk und die vielversprechende Prognose führten an der Börse zu einer erneuten Verbesserung des Kurses. So stieg das im MDax notierte MTU-Papier am Freitagmittag mit einem Plus von 2,40 Prozent an und überschritt somit leicht die 132-Euro-Marke. Seit Jahren schon setzt sich der Aufwärtstrend der Aktie fort. So erreichte das Wertpapier während der letzten 12 Monate einen Zugewinn von 57,4 Prozent und während der letzten 36 Monate gar ein Plus von 90,4 Prozent.
EinBeitrag von Norman Stepuhn.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse