Als Folge der Wirtschaftskrise wollen die US-Amerikaner deutlich mehr sparen und ihren Lebensstil nachhaltig ändern. Langfristig streben die US-Konsumenten eine Sparquote von 14 Prozent an, zitiert das Nachrichtenmagazin FOCUS aus einer Umfrage der Unternehmensberatung AlixPartners unter mehr als 5000 US-Bürgern.
Erreichen die Amerikaner ihr Sparziel, hat das weitreichende Konsequenzen: Die US-Wirtschaftsleistung fiele pro Jahr um zehn Prozent niedriger aus als vor der Rezession.
Fast zwei Drittel der Amerikaner erklärten in der Umfrage, sie fühlten sich persönlich von der Wirtschaftsmisere stark betroffen. 67 Prozent der Befragten erwarteten, dass sich die US-Ökonomie frühestens 2011 erholt.
Entsprechend drastisch fallen laut FOCUS die Reaktionen aus: 53 Prozent der Amerikaner wollten kostspielige Anschaffungen verschieben, 46 Prozent vorsichtiger mit Kreditkarten umgehen. Mehr als ein Viertel gehe später als geplant in den Ruhestand. Als ihre größten wirtschaftlichen Probleme in diesem Jahr bezeichneten die Befragten den Abbau von Schulden und einen möglichen Jobverlust.
Die Umfrage führte die auf Restrukturierungen spezialisierte Unternehmensberatung AlixPartners Ende Februar bis Anfang März 2009 durch. „Die neue Sparsamkeit der Amerikaner ist dauerhaft“, sagte Alix-Berater Michael Baur. Erstmals seit Jahrzehnten erlebten US-Konsumenten, wie gefährlich schnell Wohlstand verloren gehen kann. Baur: „Diesen Schock vergessen die Menschen in ihrem Leben nicht mehr.“
Derzeit legen die US-Haushalte etwa vier Prozent ihres verfügbaren Einkommens zurück, die Deutschen etwa elf Prozent.