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Wirecard: Wann geben die Hedgefonds auf?

Lieber Leser,

die Hedgefonds pokern bei Wirecard unglaublich hoch!

Wie Sie dem Chart entnehmen können, bewegt sich der Kurs des Anbieters von Online-Bezahlsystemen seit Ende März dieses Jahres endgültig auf neuem Rekordkurs. Auch zum Wochenauftakt markiert die Wirecard-Aktie wieder eine neue Bestmarke mit 54,97 Euro und notiert damit mittlerweile bereits 6 Euro über dem ehemaligen Allzeithoch bei 48,96 Euro. Warum ist das von Bedeutung?

Ganz einfach: Weil ab diesem Punkt ALLE bis dahin über Leerverkäufe engagierten Hedgefonds mit ihren Positionen in die Verlustzone geraten sind. Doch seither wurden bestehende Leerverkaufspositionen nur sehr zögerlich abgebaut. Tatsächlich lässt sich Stand 28. April sogar konstatieren: Der Bestand an leerverkauften Wirecard-Aktien hat sich von 10,3% per Ende März auf 10,6% noch einmal leicht erhöht!

In einem früheren Beitrag hatte ich den Einstandspreis des Hedgefonds mit der größten Leerverkaufsposition (Blue Ridge Capital: 3,35%) mit etwa 41,00 Euro ermittelt. Der Verlust beläuft sich bei diesem Hedgefonds somit inzwischen bereits auf knapp 14 Euro pro leerverkaufter Aktie!

Wirecard_170502

Die Situation für die Leerverkäufer bei Wirecard ist also alles andere als „normal“. Und der Druck auf die Hedgefonds wächst weiter, weil auch Wirecard unverändert weiter wächst: Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte das Unternehmen vorläufige Quartalszahlen, die sich sehen lassen können: Der Umsatz wurde um +31% (!) gesteigert, der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte sogar um +32%! Wirecard selbst erwartet „ein starkes Geschäftsjahr 2017“.

Wann also kommt der Short Squeeze bei Wirecard (das „Ausquetschen der Leerverkäufer“)? Wann werden die Hedgefonds durch erste Eindeckungen von Kollegen dazu gezwungen, ebenfalls einzudecken, damit für eine zeitweilig massiv erhöhte Nachfrage und so für eine explodierende Wirecard-Notiz zu sorgen? Ganz ehrlich?

Ich weiß es nicht. Als Hedgefonds-Manager wäre für mich längst die Schmerzgrenze überschritten. Aber ich bin (gottseidank) kein Hedgefonds-Manager. Was ich jedoch weiß:

Wenn es los geht, werden einige Hedgefonds es bitter bereuen, derart lange abgewartet zu haben!

EinBeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

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