Urteil im Fall des tot geprügelten Niklas P. (†17): Das Landgericht Bonn sprach den Angeklagten Walid S. frei. Die Mutter ist entsetzt. Schrecklich und unfassbar ist es für sie, dass der Tod ihres Sohnes wohl nie gesühnt wird. - Offener Brief an NRW-Justizminister.
Urteil im Fall des tot geprügelten Niklas P. - das Landgericht Bonn sprach den Angeklagten Walid S. (21) frei.
Der 21-Jährige wurde lediglich wegen gefährlicher Körperverletzung im Zusammenhang mit einer anderen Schlägerei zu einer achtmonatigen Jugendstrafe verurteilt. Dabei ging es um eine in dem Prozess mitangeklagte Tat und nicht um die Prügelattacke auf Niklas.
Niklas' Mutter Denise P. (48) war in Begleitung einer Verwandten und des katholischen Pfarrers Dr. Wolfgang Picken, der sich im Fall Niklas für die Opferfamilie einsetzte und sie seelsorgerisch betreute. In der Pause wurde Denise P. in einen separaten Raum geführt. Sie will nichts zum Urteil sagen – zu schrecklich und unfassbar ist es für sie, dass der Tod ihres Sohnes wohl nie gesühnt wird.
Offener Brief an Herrn Justizminister Kutschaty (NRW) persönlich!
Sehr geehrter Herr Justizminister Kutschaty,
ich wende mich hilfeersuchend an Sie zu folgendem sich nicht nur meiner Meinung nach abzeichnenden Justizskandal am Bonner Landgericht.
Kurze Fallbeschreibung:
Im Mai 2016 wurde der 17-jährige Schüler Niklas Pöhler in Bonn-Bad Godesberg nachts von einer Feier kommend von dem polizeibekannten Täter marokkanischer Abstammung Walid S. brutal zusammengeschlagen und, bereits bewußtlos am Boden liegend, noch mehrmals gegen den Kopf getreten. Niklas P. verstarb an seinen schweren Verletzungen.
Trotz einjähriger Untersuchung mit zig Zeugenvernehmungen und dem Umstand, dass Walid S. auch von einem Tatort-Zeugen eindeutig als Täter identifiziert wurde und an seiner Jacke Blut von Niklas nachgewiesen wurde, kam die Bonner Staatanwaltschaft nun zu dem überraschenden Schluß, dass sie aus Mangel an Beweisen den Vorwurf der vorsätzlichen Tötung wohl fallen lassen müsse und hielt zum Entsetzen der verwitweten Mutter, die auch noch ihren einzigen Sohn verlor, und zum fassungslosen Entsetzen der gesamten Bonner Bevölkerung ein Freispruch-Plädoyer.
Es wird nun erwartet, dass der mutmaßliche Haupttät er freigesprochen wird und dann womöglich unbehelligt weitere Straftaten begehen darf.
Sehr geehrter Herr Minister, das ist absolut unerträglich, nicht nur für die Mutter von Niklas, sondern auch für die emotional besonders aufgewühlte Öffentlichkeit weit über die Grenzen von Bonn-Bad Godesberg hinaus.
Hier stehen die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in den gesamten deutschen Rechtsstaat und in die Justiz auf dem Spiel!
Diese brutale Bluttat auf einen jungen hoffnungsvollen Menschen darf nicht ungesühnt bleiben, was Sie als Familienvater sicherlich gut nachvollziehen können.
In diesem besonders schlimmen Fall dürfen wir nicht wieder zur allgemeinen Tagesordnung übergehen.
Ich bitte Sie als zuständigen Minister eindringlich, diesen Fall aufzugreifen und zu thematisieren sowie sich hierzu auch gegenüber der Bonner Justiz am Landgericht zu äußern, auch wenn die Justiz natürlich politisch unabhängig sein muß.
In diesem Fall geht es aber um mehr als nur einen Fall von vielen. Hier stehen das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit des ganzen gesellschaftspolitischen Systems, besonders das der Justiz, in NRW sowie in ganz Deutschland auf dem Prüfstand.
Der Rechtsstaat und die Justiz dürfen nicht vor dem Verbrechen kapitulieren; dieser besonders krasse Fall schreit laut nach Aufklärung, Gerechtigkeit und Sühne!
Danke, dass Sie mir zugehört haben.
Mit freundlichen Grüßen, Heinz Vendel