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Flensburg Uni sagt Wiedenroth ab - Künstler schlägt zurück

Ausgerechnet einen Tag vor dem "Internationalen Tag der Pressefreiheit" hat die Flensburger Europa-Universität eine geplante Ausstellung des Karikaturisten Götz Wiedenroth kurzfristig abgesagt. Angekündigt war eine Vernissage mit dem Thema „Lügenpresse -- Fake News“.

 

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Die vorgesehenen Exponate als PDF zum Herunterladen (41 MB)

 

Eine für den 16. Mai 2017 geplante Ausstellungseröffnung in Flensburg, Schleswig-Holstein, wurde von der Europa-Universiät Flensburg überraschend abgesagt. Die Ausstellung mit Karikaturen des Flensburger Künstlers Götz Wiedenroth zum Thema „Lügenpresse – Fake News“ sollte in einem für Kunstpräsentationszwecke vorgesehenen Raum („MODUL1“) der Europa-Universität Flensburg stattfinden und bis zum 27. Mai 2017 dauern.

 

Die Universität erklärte am 2. Mai gegenüber der Presse:

“Die für den 16. Mai angekündigte einwöchige Ausstellung des Karikaturisten Götz Wiedenroth im Modul1 der Europa-Universität Flensburg wird nicht stattfinden. An der Europa-Universität, die sich in ihrem Leitbild auf „Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Vielfalt“ verpflichtet hat, gibt es keinen Raum für antisemitische, fremden-, frauen- und islamfeindliche Inhalte. Die Karikaturen von Götz Wiedenroth machen sich für Positionen stark, die an der EUF keine Heimat haben; die Universität ist nicht bereit, diese Positionen durch eine Ausstellung zu unterstützen.”

 

Wiedenroth selbst äußerte sich in einer Pressemitteilung zu dem Vorgang wie folgt:

Die politische Korrektheit in Deutschland läßt auch hier ihre pluralistische Maske fallen und zeigt ihre wahre totalitäre, floskelspeiende Fratze. Im Jahre 2017 wohlgemerkt, nicht 1937. Der Gesinnungsterror der politischen Korrektheit kippt vorliegend ein Ausstellungsprojekt mit kritischer Grafik, welche die medialen Herrschaftsinstrumente ebendieser Mächtigen thematisieren will.

 

Die für die Ausstellung vorgesehenen Karikaturen wie auch meine Karikaturen überhaupt sind keineswegs – wie vorstehend insinuiert – antisemitisch, fremden-, frauen- oder islamfeindlich, sondern machen sich über die diesbezüglichen heiligen Kühe der herrschenden politischen Macht lustig – nicht mehr. Das ist das vornehmste Recht und die elementare Aufgabe des Kulturguts „politische Karikatur“.

 

Wir erkennen heute: Das gesellschaftliche Klima in der BRD läßt eine Ausstellung mit kritischer Grafik nicht mehr ohne weiteres zu, wenn hierdurch die Machtinteressen der Herrschenden und damit die Ruheinteressen ihrer Untergebenen berührt werden könnten. Das Lackmuspapier zur Indikation von Totalitarismus in dieser Gesellschaft beginnt sich bedenklich zu verfärben. Von Gerechtigkeit, Vielfalt und Nachhaltigkeit gegenüber abweichenden Meinungen kann immer weniger die Rede sein.

 

Die Ausstellung war ursprünglich von der Idee inspiriert, das Tätigkeitsgebiet eines Mitglieds des Flensburger Medienstammtisches, Götz Wiedenroth nämlich, zu präsentieren. Es war zudem geplant, daß Götz Wiedenroth während der Ausstellungsdauer im „MODUL1“ eine einstündige Veranstaltung mit Studierenden der Europa-Universität Flensburg zum Thema „Politische Karikatur“ durchführt.

 

Die Absage der Ausstellung und ihre restlos abwegige Begründung durch die Europa-Universität Flensburg gibt in diesem Moment allerdings über die ursprüngliche Inspiration hinaus zwingend Anlaß, grundsätzlich über die Bedeutung der politischen Begriffe „Links“ und „Rechts“ nachzudenken.

 

Ein Establishment, eine Machtelite, die die Bevölkerung des Landes mit mutmaßlich steuerfinanzierten Schlägerkommandos („Antifa“) terrorisiert, um jede mißliebige öffentliche Willensäußerung zu unterbinden, eine Machtelite, die Repression in Form von nicht rechtsstaatlicher Zensur und willkürlichen Sprachvorschriften, Denkverboten und Maßregelungen ausübt und hierzu nach Belieben eine Flut von neuen Gesetzen jährlich auf das Volk herabregnen läßt; eine Machtelite, die die Lebensverhältnisse der kleinen Leute durch eine nie dagewesene, zudem rechtsbrecherische Einwanderungspolitik massiv verschlechtert, eine solche Machtelite hat jedes Recht verloren, sich selbst „links“ zu nennen. Eine solche Machtelite ist „rechts“, und zwar schlimm „rechts“!

 

Links ist und war immer, wer gegen die herrschende, rein selbstgefällig agierende politische und kirchliche Macht opponiert, wer ihre Ideologeme in Frage stellt, ihre selbst geheiligten Kühe mit dem Mittel der Satire lächerlich macht und damit problematisiert.

 

Richtige politische Karikaturen sind insoweit immer links. Rechts hingegen ist, wer sich an seine Macht klammert und jede Regung gegen die herrschenden Machtverhältnisse unterdrücken will, indem er ihr bösartig unlautere, amoralische Motive unterstellt.

 

Rechts ist auch, wer von der gegebenen Machtverteilung politisch oder finanziell profitiert und deshalb für ihren Erhalt eintritt. Die wohlkalkulierte Deklaration von „Unwörtern des Jahres“, die wohlfeile Unterstellung, unliebsame Nachrichten seien generell „fake news“, die völlig willkürliche Festlegung, was „gute“ und was „schlechte“ Pauschalisierung/ Diskriminierung, was „guter“, was „böser“ Haß sei, die Drohung mit Jobverlust und öffentlicher Stigmatisierung – all das gehört zum Instrumentenkasten der Rechten, die von der Höhe der Staatsbürokratie herab ihre bröckelnde Macht verteidigen.

 

Dabei ist es völlig unerheblich, ob die heutigen tatsächlich Rechten früher nominell einmal Linke gewesen sind. Wer sich jahrzehntelang in politischer Macht etabliert hat, bangt in erster Linie um den Erhalt seiner Macht. Besonders dann, wenn er bei der Verwirklichung seine Versprechungen („Gerechtigkeit für alle“, „Wohlstand“, „Sicherheit“ usw.), wie man leicht sehen kann, grandios versagt hat und mit Entsetzen gewahr wird, in welchem Ausmaß ihm deshalb die Sympathien der betrogenen Bevölkerung verlorengegangen sind. Ebendieses ist heute bei CDUCSUSPDFDPLINKEGRÜNE der Fall, nicht anders als bei den absolutistischen Autokraten des 18. Jahrhunderts oder bei den Diktatoren des 19. Jahrhunderts.

 

Der ausgerufene „Kampf gegen Rechts“ ist in dieser Sichtweise in Wahrheit also ein „Kampf gegen Links“, also gegen alle, die eine andere, bessere Machtverteilung wollen, eine Machtverteilung, die tatsächlich Schaden vom deutschen Volk abwendet und seinen Nutzen mehrt. Begriffsverwirrung überall, und sie geschieht von Seiten der Mächtigen anscheinend höchst absichtlich.

 

Regierungs- und ideologiekritische Karikaturen sind in der Bundesrepublik Deutschland 2017 wichtiger denn je. Die Flensburger Karikaturen-Ausstellungsabsage zeigt es.

www.wiedenroth-karikatur.de

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