Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) will härter gegen vermögende Steuerhinterzieher im Inland vorgehen.
Der Minister plant, den Behörden bei Privatleuten mit Jahreseinkünften über 500 000 Euro Steuerprüfungen künftig auch ohne besonderen Anlass zu gestatten. Außerdem will Steinbrück diese Gruppe dazu verpflichten, Aufzeichnungen und Unterlagen über ihre Einkünfte sechs Jahre lang aufzuheben.
Bereits im Streit mit Steueroasen im Ausland hatte Steinbrück einen harten Kurs gefahren – worauf sich mehrere Staaten zu mehr internationaler Zusammenarbeit bereit erklärten. „Es reicht nicht aus, auf internationaler Ebene gut zu verhandeln, wenn in Deutschland die Verfolgung unmöglich gemacht wird“, sagte der Minister der FTD.
Bislang müssen Privatleute Unterlagen zu ihren Einkünften nicht aufheben; wer seinen Steuerbescheid erhalten hat, kann die Belege wegwerfen. Geschäftsleute müssen dagegen die Unterlagen fürs Finanzamt schon heute bis zu zehn Jahre aufheben.
Eine sogenannte Außenprüfung eines Finanzbeamten ist bei Privatleuten derzeit nur unter besonderen Umständen zulässig.