Liebe Leser,
Bürgerkriege in Afrika und im Nahen Osten, der Konflikt in der Türkei, die Auseinandersetzungen mit Nordkorea, die Reibereien zwischen den USA und Russland – die derzeitige sicherheitspolitische Lage unseres Planeten ist desaströs. Die zunehmend gefährlicher werdende Weltlage führte zuletzt zu einem deutlichen Anstieg der Militärausgaben diverser Staaten. So kündigte beispielsweise der US-Präsident unlängst an, die Militärausgaben der USA um 54 Milliarden US-Dollar erhöhen zu wollen.
Profiteure dieser bisweilen zweifelhaften Entwicklung sind die Rüstungskonzerne dieser Welt. Ganz vorne mit dabei ist auch das deutsche Industrieunternehmen Rheinmetall. Wie nun aus den kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen hervorgeht, hat sich das boomende Rüstungsgeschäft noch besser ausbezahlt, als im Vorfeld erwartet wurde.
Die Zahlen
Der Konzernumsatz verbesserte sich im ersten Jahresviertel 2017 um 14 Prozent auf 1.349 Millionen Euro. Beim operativen Konzernergebnis konnte man ein Plus in Höhe von 61 Prozent auf 50 Millionen Euro verbuchen. Für 2016 will der Konzern eine erhöhte Dividende von 1,45 Euro je Anteilschein ausbezahlen. Für 2015 schüttete man 1,10 Euro je Papier aus.
Rüstungssparte profitiert
Die Rüstungsparte („Defence“) konnte einen Umsatz von 612 Millionen Euro während des ersten Jahresviertels verzeichnen. Damit erreichte man einen Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem letztjährigen Vergleichszeitraum. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 7 Millionen Euro auf minus 10 Millionen Euro. Im Bereich der Aufträge konnte Rheinmetall einen Wert von 391 Millionen Euro vorweisen, was deutlich unter dem Vorjahreswert (948 Millionen Euro) liegt. Der Grund: Anfang 2016 ergatterte man zwei Großaufträge in den Bereichen Kettenfahrzeuge sowie Flugabwehr.
Autosparte wird immer erfolgreicher
Neben der Rüstungssparte fokussiert sich Rheinmetall etwa seit der Jahrtausendwende auch auf den Bereich Automotive – und das offensichtlich sehr erfolgreich. Hier konnte der Konzern einen Umsatz von 737 Millionen Euro generieren, was einem Zugewinn von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Das operative Ergebnis der Sparte verbesserte sich um 19 Prozent auf 62 Millionen Euro. Die Profitabilität erhöhte sich im Berichtszeitraum von 8,0 Prozent im Vorjahr auf 8,4 Prozent. Laut Konzernangaben habe sich vor allem die „hohe Nachfrage der Automobilhersteller nach Lösungen für die Reduzierung von Schadstoffemissionen“ ausbezahlt.
In Zukunft soll alles noch besser werden
Die Prognose des Unternehmens ist unverändert. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man mit einer fortgesetzten Wachstumsentwicklung, welche noch besser ausfallen soll als bisher. So soll der Jahresumsatz organisch mit einem Plus von 4 bis 5 Prozent steigen. Beide Unternehmenssäulen werden laut Prognose hierzu einen positiven Beitrag erbringen.
In Bezug auf das Umsatzwachstum soll das Segment Automotive um 3 bis 4 Prozent zulegen, während der Rüstungsbereich gar um 5 bis 6 Prozent ansteigen soll. Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender bei Rheinmetall, kommentierte wie folgt: „Rheinmetall ist gut aufgestellt, um mit seinen beiden Sparten von den aktuellen und künftigen Trends zu profitieren: Einerseits der verstärkten Sicherheitsvorsorge und andererseits der Notwendigkeit zur Schadstoff- und Verbrauchsreduzierung bei Automobilen.“
Aktienkurs stieg deutlich
Die sehr guten Zahlen sowie der optimistische Ausblick sorgten für einen Kursanstieg der Rheinmetall-Aktie. So schoss das Papier am Donnerstagmorgen kurzzeitig deutlich über die 85-Euro-Marke. Gegen Mittag rutsche der Kurs – nach der anfänglichen Hochstimmung – jedoch wieder etwas ab. Dennoch blieb zur Mittagszeit ein Plus von 1,61 Prozent stehen.
EinBeitrag von Norman Stepuhn.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse